Rezension

nicht ganz was ich erwatet habe

Tödlich ist die Versuchung - Gina Jacobsen

Tödlich ist die Versuchung
von Gina Jacobsen

Bewertet mit 2.5 Sternen

Tödlich ist die Versuchung
von Gina Jacobsen

Das Cover hat für mich was Düsteres mit dem schwarzen Hintergrund, von dem man nicht genau weiß was die weißen Punkte darstellen sollen, vermutlich ist es der Fantasie überlassen, was man darin sieht. Dann die rote Rose, die für Schönheit, Perfektion steht und auf die Liebe hindeuten kann und das Blut auf ihr, Gefahr oder Tot. Das Cover hat aber auch was Verspieltes mit dem roten Seidenband, welches Titel und Autorennamen voneinander trennt. Es ist facettenreich wie auch der Thriller. Alles ist in meinen Augen stimmig.

Emanuels Jugendfreund verlässt sie ohne ein Wort des Abschiedes, eines Tages zieht er einfach mit seiner Mutter weg und als ob das nicht schon tragisch genug für die Jugendliche ist, stirbt auch noch ihr Bruder. Man sagt, die Zeit heilt alles wunden, das scheint bei Emanuela nicht zuzutreffen, auch achtzehn Jahre später leidet sie noch unteren den Verlusten, hat sich nie ernsthaft binden können und auch keine Familie gegründet.
Dafür hat Emanuela es beruflich weit gebracht, sie ist Wissenschaftlerin und Psychologin.
Eines Morgens schnappt sie einen Satz aus dem Fernseher auf, der ihre Aufmerksamkeit erregt.» Wenn du das Richtige tust, spürst du instinktiv, dass es das Richtige ist.«
Als sie die Sendung eine Weile verfolgt und er zu einem Gast sagt, sie habe sich mit ihrem Verhalten als Beziehungskandidatin disqualifiziert, regt dies Emanuela auf und sie will den Beziehungscoach herausfordern.
Kurzer Hand macht sie einen Termin bei ihm und will ihm auf den Zahn fühlen und als das entlarven, was er ist, ein Hochstapler. Aber wie so oft kommt es anders. Nach anfänglichen Sträuben erfühlt sie jede seiner Aufgaben mit Bravour und scheint es mit jeder neuen Aufgabe mehr zu genießen.

Meine Meinung zum Buch:

Ich fand die Idee an sich sehr interessant. Eine Traumatisierte, Bindungsunfähige Frau begibt sich in therapeutische Hände, um auch im Privatleben glücklich zu werden.
Für mich war die Geschichte aber nicht nachvollziehbar. Denn einerseits ist Emanuela ein starker Charakter, der nicht viel von den Methoden des Beziehungscoachs Bernhard Rett hält und ihn deshalb herausfordern und als Betrüger entlarven will und plötzlich macht sie artig, was er sagt. Hinzu kommt, dass mir in dem Buch zu viel Sex und zu wenig Thriller drin war, die Sexszenen fand ich nicht besonders erotisch, es sei den man steht darauf plump jederzeit und überall genommen zu werden. Aber ich bin sowieso nicht so für Erotik Bücher, vielleicht liegt es auch daran. Was ich schade gefunden habe ist, dass die Morde nur beiläufig erwähnt wurden. Erst als der dritte ihrer Liebhaber stirbt, wird es spannender.
Ich war, denke ich mal, wie jeder am Spekulieren, wer der Mörder sein könnte und war überrascht, wer es letztlich war.

Fazit: Die Idee ist gut, aber die Umsetzung ist für meinen Geschmack in die falsche Richtung gegangen. Zu viel Sex und zu wenig Spannung.
Wer es noch nicht wusste, bekommt hier sehr plakativ die Rollenverteilung zwischen Frauen und Männern in der Kenneinlernphase beschrieben. Männer wollen Jagen, wenn eine Frau sich zu schnell hingibt, verfügbar ist, ist es für den Mann so, als ob er auf der Jagd ist und ein erlegtes Wild findet, er wird es nicht verkommen lassen, aber er ist weder stolz, noch schätzt er es als seine Trophäe.