Rezension

Nicht sein bestes Buch

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit - Ken Follett

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
von Ken Follett

Bewertet mit 3 Sternen

Vorweg: Ich bin ein großer Fan von dem Autor. Daher habe ich mir dieses Buch für eine lange Zeit aufgehoben denn Vorfreude ist die schönste Freude.
Durch einen Überfall der Nordmänner verliert Edgar seine Liebste und sein Zuhause.
Ragna Tochter eines Grafen aus der Normandie verliebt sich in Wilf einen englischen Anführer und folgt ihm nach England.
Aldred ein den Büchern zugewandter Mönch möchte ein Kloster das sich der göttlichen Ordnung ergibt und durch das Kopieren der Bücher sich selber trägt.
Dieses Buch ist die Vorgeschichte zu den Säulen der Erde und den Folgebänden. Wie ist das Kloster entstanden, wie ist aus einem Flecken eine Stadt entstanden, was ist Besonderes an der Brücke die in den anderen Büchern auch immer wieder eine Rolle spielt.
Es ist nach dem typischen Follett Schema geschrieben. Viele Informationen zu der dunklen Zeit des Mittelalters gepaart mit den möglichen Ereignissen die aus diesen Kenntnissen abgeleitet wurden.
Wie haben die Menschen gelebt, geliebt und wie sind sie gestorben. 
Leider ist es nicht sein bestes Buch, Wenn man seine anderen Bücher kennt fehlt hier Spritzigkeit, feiner Humor und die subtilen Feinheiten bei der Boshaftigkeit der Figuren. 
Hier sind sie entweder gut oder böse, es gibt wenige neutrale Gestalten, auch hier sind sie entweder so unauffällig das sie wenig ins Gewicht fallen.
Die Machtkämpfe zwischen Ragna und ihren Schwagern sind vorhersehbar, da Ragna durch ihre Bildung sich nichts bieten lassen kann. 
Der Mönch und Edgar sind da eher unbedarfter, sie werden vom Schicksal arg gebeutelt bevor sie sich wehren. Mir fehlt der ohnmächtige Zorn bei manchen Figuren, dieses Hinnehmen von allem was passiert ohne wenigstens ein starkes Gefühl von Wut oder Trauer ist unnatürlich. Diese fehlende Menschlichkeit macht das Buch weniger zu einem spannenden historischen Roman sondern eher zu einem Versuch wenige bekannte Tatsachen über dieses Zeitalter aufzuwerten und verständlich zumachen.