Rezension

Nicht so gut wie Band 1

Nevernight - Das Spiel - Jay Kristoff

Nevernight - Das Spiel
von Jay Kristoff

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meine Meinung:

Mir hat der erste Teil damals super gut gefallen. Ich weiß nicht warum, aber bei diesem Band habe ich, obwohl die Geschichte ganz gut ist echt lange gebraucht. Der Lesefluss hat sich bei mir diesmal einfach nicht eingestellt und ich wurde nicht so mitgerissen. Es fiel mir auch schwer in die Geschichte zu kommen und mich dort zurechtzufinden.

Mia zeigt in dieser Fortsetzung eine ganz andere Seite von sich. Sie lernt enorm viel dazu und tritt anders auf, als im Vorgänger. Kristoff weiß, dass er mit seinem Schreiben neue Türen öffnen und für mehr Akzeptanz in der Gesellschaft sorgen möchte. Wer das Buch liest, weiß was ich an dieser Stelle meine. Jedenfalls kann man so eine Art von Diversität in Büchern nur begrüßen.

Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit hat mich am Anfang ein bisschen verrückt gemacht. Erst mit der Zeit kam ich damit besser klar. Im Nachhinein würde ich sagen, dass ich diese Art der Geschichtenschreibung hier aber ganz gut überlegt finde.

Blut (Stichwort Gladiatorenkämpfe) und Erotik gab es auch in diesem Band. Vielleicht ein bisschen zu viel an der einen oder anderen Stelle. Durch die Kämpfe konnte der Autor eine Menge Spannung aufbauen, welche aber leider auch die Szenen dazwischen etwas zu stark in den Schatten stellten, sodass ich die Verteilung nicht ganz so gelungen finde.

Man merkt in diesem Band sehr stark, dass sich Kristoff an der römischen Kultur und Gesellschaft sowie der lateinischen Sprache als Vorbild bedient hat.

Der Schreibstil ist flüssig lesbar, wie auch schon im ersten Band. Jedoch hat mich dieser diesmal einfach nicht so packen können. Die Figuren arbeitet Kristoff schön ausführlich aus. Ebenso seinen Weltenentwurf. Er vergrößert die Welt und die Ideologie. Atmosphäre wird durchgehend durch seine düsteren Beschreibungen aufgebaut, sodass man sich alles sehr genau vorstellen kann.

Insgesamt hat mir das Buch nicht so gut gefallen wie Nevernight. Auch, wenn der Autor in diesem Band wieder viele neue Ideen hat, war für meinen Geschmack die Grundidee im ersten Band viel wirkungsvoller. Damals hat mich das alles mehr überrascht. Ich habe auch ein paar Figuren aus dem ersten Band vermisst. Er blieb meiner Meinung nach etwas hinter Nevernight zurück. Auch waren mir die Handlungsmotivationen nicht ganz klar. Auch waren einige Dinge frühzeitig vorhersehbar. Das Ende war dann aber wiederum mit so unerwarteten Wendungen bestückt, dass es mich schon sehr interessiert wie diese Geschichte weiter geht.