Rezension

Nichts für schwache Nerven

Der Schmerzsammler - Martin Conrath

Der Schmerzsammler
von Martin Conrath

Inhalt

Fran Miller ist Profilerin und Sektenbeauftragte des LKA Düsseldorf. So wie in ihrem Job ist sie auch in der Freizeit ein absoluter Adrenalin-Junkie. Als ein Serienkiller auf grausame Art satanistisch motivierte Morde verübt, wird sie als Ermittlerin mit der Suche nach dem Täter betraut. Fran erkennt nach und nach seinen Modus Operandi, der darin besteht, die Opfer bestialisch zu foltern und deren Schreie zu sammeln, bevor er sie tötet. Zunächst wird ihrer These kein Glauben geschenkt. Doch dies entpuppt sich als schwerwiegender Fehler.

Meine Meinung

Martin Conrath gelingt es von Anfang bis Ende einen hohen Spannungsbogen zu halten. In verschiedenen Handlungssträngen wird der Leser durch die Geschichte geführt, die durch ihre Unterschiedlichkeit zu fesseln wissen.

Zum einen begleitet man die Profilerin Fran Miller bei ihrer Suche nach dem Serienmörder und erhält Einblick in ihren ungewöhnlichen Arbeitsbereich als Sektenbeauftragte. Sie ist für mich ein weiblicher Felix Baumgartner, da sie ständig den Nervenkitzel sucht. Aber sie ist noch viel mehr als nur die toughe Profilerin, wie durch ihr gestörtes Verhältnis zu ihrem Vater und Ex-Freund sehr gut verdeutlicht wird.

Zum anderen werden immer wieder die Gedanken und Handlungen des Serienmörders in die Geschichte eingestreut. Man erfährt, dass er eigentlich ein ganz normaler Familienvater ist und in der Masse nicht weiter auffällt. Die Szenen in denen er seine Opfer quält und sich an deren Schreien labt, sind schon ziemlich brutal beschrieben und nichts für schwache Nerven.

Und zu guter Letzt haben wir noch einen dritten Protagonisten, den Schüler Lars, der Sektenführer ist, an Luzifer glaubt und mit seiner schwerkranken Mutter zusammen lebt. Ich muss gestehen, dass ich ihn bzgl. seiner Sekte ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch belächeln konnte, weil ich mit diesem ganzen Hokus Pokus um Luzifer und Co. nichts anfangen konnte.

Was ich von dem Ende halten soll, weiß ich immer noch nicht so genau. Es ist nicht so, dass es nicht nachvollziehbar und unlogisch gewesen wäre, aber dennoch war ich ein wenig enttäuscht. Gut gefallen hat mir in dem Zusammenhang jedoch, dass man bis zum Schluß miträtseln konnte und immer wieder andere Verdächtige hatte.

Fazit

"Der Schmerzsammler" ist brutal, spannend und nichts für zart besaitete. Wer Bücher von Chris Carter und Co. mag, wird hier jedoch voll auf seine Kosten kommen.