Rezension

Spannend

Der Schmerzsammler - Martin Conrath

Der Schmerzsammler
von Martin Conrath

Fran Miller ist Profilerin und Sektenbeauftragte des LKA Düsseldorf. Sie geht einem gemütlichen Schreibtischjob nach doch das ändert sich als immer wieder Satanistisch motivierte Morde auftauchen. Schnell gerät sie in eine Spirale aus Schmerz, Abscheu und Wahnsinn. Doch da ist noch etwas anderes. Der Killer sammelt Schreie und das auf grausame Art. Er foltert seine Opfer und wenn er hat was er will lässt er sie in den Tod gleiten. Fran Miller kommt dem ganzen schnell auf die Schliche doch niemand glaubt ihr. Ein folgenschwerer Fehler denn nicht nur unbekannte Opfer stehen auf der Liste des Schmerzsammlers auch sie selbst gerät ins Fadenkreuz dieses obsessiven Killers. Ein packender Wettkampf gegen die Zeit beginnt.

Mich hat das Buch neugierig gemacht allein schon vom Titel. Ich hätte über den Klappentext nichts erfahren brauchen und hätte es mir dennoch gekauft. Ich liebe Thriller und sie dürfen auch ruhig blutiger und grausamer sein als andere Bücher. Als ich mit dem Buch angefangen habe zu lesen war ich sofort in der Geschichte gefangen. Der Schreibstil des Autors ist wirklich gut. Er nennt die Dinge beim Namen und auf Blümchensprache sollte man hier nicht hoffen. Die einzelnen Folterszenen sind bildlich beschrieben und obwohl es dabei um Abgrundtiefe Boshaftigkeit geht schafft es der Autor eine gewisse Stimmung zu erzeugen die das Lesen zum Genuss macht. Man muss nicht abgebrüht sein um dieses Buch lesen zu können. Es ist nicht so blutig und grausam wie der Titel es vielleicht vermuten lässt jedenfalls für meinen Geschmack. Die einzelnen Personen sind für mich nach dem Lesen schwer greifbar weil sie nicht so tiefgründig beschrieben werden oder absolute Sympathieträger waren. Aber das tut dem Lesen keinen Abbruch denn die Geschichte soll ja im Vordergrund stehen und das tut sie auch.

Noch ein paar Worte zum Cover. Dieses Cover ist wirklich wunderschön, wenn man das in Anbetracht der Rippenschere und ihrer Funktion in diesem Buch überhaupt so sagen kann. Das Cover ist zwar auf den ersten Blick sehr schlicht gehalten aber die Rippenschere spiegelt sich leicht hervor und macht die Betrachtung so sehr interessant. Sehr gelungen und auch vom Buchrücken sehr schön gestaltet. In jedem Bücherregal ein wahrer Augenschmeichler.

Mir hat das Buch im Ganzen gut gefallen. Es ist angenehm geschrieben und die Geschichte ist stimmig und wird am Ende komplett aufgeklärt was keine Fragen offen lässt. Eine gute Position um vielleicht einen Nachfolger zu schreiben. Mit den gleichen Personen aber einer neuen Ermittlungsgeschichte. Ich würde mich sehr darüber freuen. Für mich hätte das Buch ruhig etwas blutiger sein können. Ich fand es beim Lesen etwas schade, dass die Einstellungen aus Sicht des Schmerzsammlers so selten waren. Auch das die Opfer sehr anonym und blass bleiben. Wirklich Folterszenen gab es für mich hier nicht. Vielleicht bin ich schon zu abgehärtet aber ich hätte es schöner gefunden wenn man darauf noch etwas mehr eingegangen wäre. Wer den Titel des Buches liest sollte sich nicht abgeschreckt fühlen. Alle Leser mit zarteren Gemütern können es genauso Lesen wie abgekühlte Leser die den schlimmsten Horror auf dem Nachttisch liegen haben.

Ich habe ein paar kleine Sachen angeführt die in meinen Augen besser hätten sein können doch trotzdem möchte ich dem Buch 4 Sterne geben. Es hat mir Lesefreude bereitet und ist wirklich eine runde Geschichte in der man sich gut zurechtfindet. Der Spannungsbogen wird von Seite zu Seite immer größer und was ebenfalls einer der wichtigsten Punkte für mich ist, man kommt nicht aufs Ende. Die Geschichte ist so verworren das man bis zum Ende keine Spannung verliert.

Sehr gelungen und eine Leseempfehlung von mir.