Rezension

Norwegenkrimi

Schwesterlein muss sterben - Freda Wolff

Schwesterlein muss sterben
von Freda Wolff

Bewertet mit 4 Sternen

Die deutschstämmige Psychologin Merette Schulman lebt seit über 20 Jahren in Bergen, Norwegen. Ihre Tochter Julia ist gerade in eine eigene Wohnung gezogen, das Verhältnis der beiden ist momentan etwas angespannt. Merette soll ein psychologische Gutachten über einen jungen Mann erstellen, beim ersten Gespräch gesteht er ihr, dass er als Kind seine kleine Schwester umgebracht hat. Merette ist sich nicht sicher, ob er die Wahrheit sagt oder sie nur provozieren möchte, denn auf Psychologen und Behörden ist er nicht gut zu sprechen. Sein Leben war geprägt von Pflegefamilien und Heimaufenthalten. Als Julias Freundin Marie verschwindet bekommt seine Aussage eine ganz neue Bedeutung. Kann es sein dass er hinter dem Verschwinden von Marie steckt?

Die Geschichte ist locker zu lesen, den Schreibstil empfand ich als angenehm, so dass die Seiten nur so dahin flogen. Das Autorenduo schafft Atmosphäre, ich konnte in der Geschichte eintauchen und miträtseln, was hinter dem Verschwinden von Marie steckt. Gekonnt werden falsche Fährten gelegt um den Leser zu verwirren.

Einige Kapitel aus Sicht des Täters geben Einblick in seine Gedankenwelt, der Hauptteil wird aus Merettes und Julias Sicht erzählt. Man erfährt zwar einiges über den Hintergrund der Protagonisten, insgesamt blieben sie für meinen Geschmack aber etwas zu blass. Auch konnte ich ihr Handeln nicht immer nachvollziehen, was mir besonders bei Julia immer wieder aufgefallen ist. Die Geschichte ist zwar spannend, ich würde das Buch aber eher als Krimi denn als Thriller einordnen, für einen Thriller fehlte mir die Hochspannung.

Fazit: Trotz kleinerer Schwächen hat mir die Geschichte gut gefallen, ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.