Rezension

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packende Geschichte mit Humor, Herz und Spannung.

Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half
von Mikael Bergstrand

Bewertet mit 4 Sternen

Mikael Bergstrand - Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hoch bekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half

 

Göran Borg denkt seit seiner Rückreise aus Indien nur noch daran, wieder zurück zu gehen. Seine Therapeutin Frau Karin Vallberg Torstensson versucht im klar zu machen, das er im hier und jetzt leben sollte, er solle sich seine To-Do-Liste vornehmen und sein Empfinden in einer Unbehagen-Skala „eintragen“.

Als er den Punkt „Freundschaft“ in Angriff nimmt geht er mit seinen Freunden in die Kneipe und lernt dabei Sven kennen, mit dem er sich sofort super versteht: die gleiche Leidenschaft für Fußball, der gleiche Humor, die gleiche Vorliebe für Bier. Görans Unbehagen-Skala erreicht neue Tiefen. Doch dann findet er ein Geheimnis von Sven heraus und flieht nach Indien.

Doch auch hier gibt es Probleme, alles ist anders als beim ersten Mal, Yogi´s Hochzeit ist gefährdet und seine Mutter ist auch nicht so hocherfreut, dass Göran wieder da ist. Nach einer Zeit wird im klar, er muss sein Leben endlich wieder in die Hand nehmen, denn was hat er schon zu verlieren?

 

Ich kannte bisher noch kein Buch von Mikael Bergstrand und so konnte ich unvoreingenommen an das Buch heran gehen, ohne dass ich die Vorgänger kenne.

Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das Buch nicht gelesen, wenn ich es nicht bei vorablesen.de gewonnen hätte(an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an vorablesen, dem Verlag und natürlich dem Autor), da das Cover mit dem sitzenden Elefanten auf der Wiese in sommerlichen Farben zwar ein Blickfang ist, aber der Titel „Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hoch bekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half“ mich abgeschreckt hat.

Wie sich heraus gestellt hat, wäre das ein Fehler gewesen, denn gegen aller Bedenken hat mir das Buch wirklich gut gefallen.

 

Der Schreibstil ist locker und flüssig, ein richtiger Pageturner, was ich nicht erwartet habe. Kurzweilig und humorvoll, aber auch emotional, spannend und komplex ist die Handlung beschrieben, es gibt viele Details (manchmal zu viele), und man kann sich die Handlungsorte gut vorstellen, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

 

Ich konnte mich gut in die Welt von Göran Borg, der in einer Werbeagentur arbeitet und Tonnenweise Ben und Jerrys Eiscreme isst, hinein versetzen, der mir zwar sympathisch, aber auch ein bisschen chaotisch vor kam. Ich kenne jetzt die Vorgeschichte zu ihm nicht, aber er scheint so seine Problemchen mit sich herum zu schleppen und am liebsten flieht er vor sich selbst und seinen Problemen, gerne auch mal nach Indien. Die Entwicklung die er im Verlaufe des Buches durchmacht, hat mir sehr gut gefallen.

Seine Tochter Linda mag ich sehr, sie ist tough, sympathisch und sagt ihrem Papa auch mal die Meinung, die er dankend und auch schmunzelnd annimmt. Von ihr hätte ich sehr gerne noch mehr gelesen.

Yogendra Singh Takur, Yogi, war mir ebenfalls sehr sympathisch, obwohl mir seine Über- und auch Untertreibungen nach der Zeit ganz schön zu viel wurden, und ich mag sogar seine kratzbürstige Mutter, die mich oft zum schmunzeln gebracht hat.

Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.

Die Handlung war abwechslungsreich, spannend, lustig und überraschend. Was mir nicht so besonders gefällt sind die ständigen Verdrehungen der Wahrheit, die hier kaum einer ernst zu nehmen scheint, sei es nun Göran oder auch Yogi.

 

Dieses Buch bereitete mir Freude beim Lesen, auch wenn es stellenweise ab und zu nicht nachvollziehbar und zu viele Details waren. Trotzdem war es ein absoluter Lesegenuss.

 

Fazit: Eine packende Geschichte mit Humor, Herz und Spannung.

 

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.