Rezension

Perfekt für Fans von klassischen Krimis

Das Dorf der acht Gräber -

Das Dorf der acht Gräber
von Seishi Yokomizo

Bewertet mit 5 Sternen

Die Krimis von Seishi Yokomizo wurden mit den Werken berühmter Krimiautor:innen, insbesondere mit Agatha Christie, verglichen. "Das Dorf der acht Gräber" beweist die Werke von Yokomizo diesen Vergleich keinesfalls scheuen müssen. Bereits das Setting - eine Serie von Morden in einem kleinen Dorf - erinnert an die Krimis von Agatha Christie mit ihrer Ermittlerin Miss Marple. Ebenso ungewöhnlich wie bei Christie ist der Ermittler Kosuke Kindaichi, der - eine weitere Parallele zu den Krimis um Miss Marple - bis zur Auflösung des Falles eher eine Randfigur bleibt. Wie bei den klassischen Kriminalromanen üblich, ist dieser in seiner Handlung unabhängig und es ist nicht erforderlich die vorherigen Kriminalromane gelesen zu haben. Der große Unterschied zu den klassischen Krimis ist die Verwurzelung der Handlung in der japanischen Kultur und Geschichte, was ihr eine ganz eigene, faszinierende Atmosphäre verleiht. Die Beschreibung des Dorfes und seiner Bewohner:innen ist meisterhaft und trägt wesentlich zur düsteren und unheilvollen Stimmung des Romans bei. Yokomizo gelingt es, das ländliche Japan der Nachkriegszeit lebendig werden zu lassen, und bietet so spannende Einblicke in die japanische Kultur und Geschichte. Yokomizos Schreibstil ist klar und präzise sowie insbesondere atmosphärisch dicht. Er versteht es, Spannung aufzubauen, und gestaltet einen kniffligen Fall, der alle Fans von klassischen Kriminalromanen zum Miträtseln animieren wird. 
"Das Dorf der acht Gräber"bietet eine spannende, gut konstruierte Handlung und ein stimmungsvolles Setting - ein echtes Lesevergnügen.