Rezension

Persische Wurzeln von fünf Frauen und ihre Suche nach Identität

Die Perserinnen -

Die Perserinnen
von Sanam Mahloudji

Bewertet mit 2.5 Sternen

Töchter der hochgestellten iranischen Familie Valiat, Elisabeth mit ihren Töchtern Sima und Shirin sowie ihren Enkelinnen Bita und Niaz, stehen im Mittelpunkt, einst reich, einflussreich und wichtig unter dem Regime des Schahs. Seit 1979 aufgrund der Islamischen Revolution unter Khomeini leben alle Familienmitglieder außer Elisabeth und Niaz im amerikanischen Exil. In Rückblicken geht es um Elizabeths interessantes Leben im Iran, um einstige persische Kultur – leider nur angeritzt. Das gegenwärtige luxuriöse Leben in den USA beleuchten drei Frauen dieser Familie: die exaltierte Shirin, die eher ruhige Sima und deren lesbische, verarmte Tochter Bita. Auch Niaz, bei der Großmutter Elisabeth in Teheran aufgewachsen, kämpft mit Fragen, wer sie in Zukunft sein will mit ihren starken persischen Wurzeln. Geht es bei der verlogenen Elisabeth Valiat als Nachkomme einer mächtigen, uralten Dynastie noch um Tradition und Stolz, interessiert sich Shirin nur noch um Luxus und Belanglosigkeiten im interkulturellen, oberflächlichen Amerika. In der 3. Generation von Bita und Niaz erfolgt jedoch ein bewusstes Umdenken hinsichtlich ihrer eigentlichen Heimat. Die abwechselnd erzählte Familiengeschichte mit Zeitsprüngen und Ortswechseln ist oft verwirrend und bildet kein harmonisches Ganzes. Mehr Informationen über persische Kultur hätten gefallen. Der Kampf um Identität und Anerkennung im Exil, um das Mutter sein, wird nicht klar genug herausgestellt.