Rezension

Persönlicher Krimi

Ostfriesensturm -

Ostfriesensturm
von Klaus-Peter Wolf

Bewertet mit 4.5 Sternen

Und wieder treibt ein Serienkiller sein Unwesen in Ostfriesland. Im 16. Band seiner Ostfrieslandkrimis dreht Klaus-Peter Wolf wieder einmal voll auf, wie man es von ihm gewohnt ist.

Auf Wangerooge wurde eine Leiche gefunden, während alle Touristen die Insel verlassen müssen - es ist Lockdown in der Corona-Pandemie. Auffällig bei dem Toten ist, das ihm sein bestes Stück abgeschnitten und in seinen Mund gestopft wurde. Ann-Kathrin Klaasen und ihr Team sind sofort in höchster Alarmbereitschaft, denn die Ermittlungen sind unter Pandemiebedingungen nicht gerade einfach. Dazu mischt sich BKA-Mann Klatt immer wieder in die Suche nach dem Mörder ein. Sie stoßen auf den jungen Niklas, der mit einem alkoholkranken Vater und einer sehr beschützenden Mutter aufwächst. Doch kann der Junge mehrere Morde begangen haben? Der Leser weiß allerdings schon bald, dass er es nicht gewesen sein kann.

Im Nachwort berichtet Klaus-Peter Wolf aus seiner Kindheit, die viele Parallelen zu Niklas aufweist. Auch seine Familie litt unter dem Alkoholismus seines Vaters und der junge Wolf verabreichte ihm heimlich Pillen, die die Sucht eindämmen sollten. Das ist sehr berührend und macht nachdenklich.

Insgesamt ist das Buch gut geschrieben, auch wenn es sich manchmal in vielen Nebenschauplätzen und Nebenerzählungen verliert. Wer die Gegend kennt, kann sich aber genau vorstellen, wo was passiert. Das macht auch eine der Qualitäten von Wolfs Büchern aus.

Es empfiehlt sich, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn einige Ereignisse kann man nur verstehen, wenn man die Vorgeschichte kennt.