Rezension

Phantasievolle Geschichte

Andromache und das geheimnisvolle Amulett
von Samuriel Sternenfeuer

Bewertet mit 3 Sternen

 Andromache verlässt ihr Heimatdorf um die Welt kennen zu lernen und Abenteuer zu erleben – obendrein hat sie noch eine Aufgabe zu erfüllen, von der sie zunächst nichts ahnt..

 

Die Autorin ist selbst Rollenspielerin und so hat sie auch ihren Roman aufgebaut: Andromache zieht in die Welt um Abenteuer zu erleben, Questen zu lösen, Kämpfe zu bestehen und – ohne es zunächst zu wissen, eine übergeordnete Aufgabe zu erfüllen, die wichtig für die „ganze Welt“ ist – und wie ein Rollenspielabenteuer habe ich die Geschichte auch vor mir gesehen. Samuriel Sternenfeuer hat zudem ihrer Rollenspielgilde und ihrem Rollenspielcharakter ein Denkmal im Roman gesetzt. Da ich selbst Rollenspielerin bin, gefällt mir diese Form der Erzählung ganz gut.

 

Andromache erzählt in Ich-Form rückblickend, wodurch auch schon einmal Dinge angedeutet werden (z. B. in Form von „Wenn ich das damals schon geahnt hätte ...“). Trotzdem bleibt Andromaches Charakterzeichnung recht oberflächlich, wie bei den anderen Charakteren auch. Das passt zur rollenspielartigen Erzählungform, ist aber dennoch etwas schade.

 

Andromaches Welt ist eine magische mit interessanten Wesen, mir gefielen z. B. die Riesenameisen sehr gut. Samuriel Sternenfeuer bedient sich vorwiegend der keltisch-irischen Mythologie, hat aber auch eigene Ideen eingebracht . Insgesamt sind die Welt und ihre Wesen wunderbar phantasievoll und sehr gut beschrieben.

 

Leider konnte mich die Geschichte lange nicht packen, ich habe sogar zwischendurch eine Lesepause gemacht. Erst ungefähr bei 50 % des Ebooks fing die Geschichte an, mich zu fesseln, bevor sie dann zum Ende in meinen Augen wieder an Anziehung verlor. Stellenweise war mir das Geschehen einfach zu langwierig erzählt, Wiederholungen machten das Ganze auch nicht besser. In meinen Augen fehlte oft die Spannung.

 

Die Sprache ist stellenweise recht holprig und ich wünschte mir, die Autorin würde den Genitiv nutzen, wenn er angebracht ist. Die, meist unnötigen, Wiederholungen habe ich bereits erwähnt. Außerdem gibt es hin und wieder Perspektivewechsel, die aber manchmal mitten in einer Szene gesetzt werden, dadurch sehr abrupt wirken und auch schon einmal verwirren. Dass Andromache oft sehr pathetisch erzählt, passt dagegen gut zur Erzählung.

 

Gar nicht überzeugen konnte mich die Liebesgeschichte, zumal der Roman da regelrecht kitschig wird. Meiner Meinung nach hätte man gut darauf verzichten können, den entsprechenden Charakter hätte man auch anders einsetzen können.

 

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, das Ende lässt aber die Möglichkeit einer Fortsetzung offen, die die Autorin auch plant. Ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich diesen Roman dann auch lesen werde.

 

Insgesamt eine phantasievolle Geschichte, die mich aber nur stellenweise packen konnte. Ich vergebe deshalb nur 3 Sterne. Wer gerne Fantasygeschichten mag, die in Welten spielen, die ein wenige anders sind als die gewohnten, der sollte durchaus einen Blick wagen.