Rezension

Pionierinnen

Savannah – Aufbruch in eine neue Welt -

Savannah – Aufbruch in eine neue Welt
von Malou Wilke

Bewertet mit 5 Sternen

          Nach einer Vergewaltigung schwanger wird Nellie von ihrem trunksüchtigen Vater vor die Tür gesetzt, denn der Vergewaltiger ist sein Freund. So muss sie die geliebten Geschwister im Stich lassen und findet Unterschlupf bei entfernten Verwandten. Als sich ihr die Gelegenheit bietet, in die neue Welt auszuwandern ergreift sie diese, um für sich und ihr Kind dort ein neues, eigenes Leben aufzubauen. 

Der Schreibstil ist packend, Nellies Geschichte nimmt mich sofort gefangen. Liebevoll zeichnet Malou Wilke die Charaktere ihrer Protagonisten, besonders Nellie habe ich mich gleich verbunden gefühlt. Sie hat ihr Schicksal in die Hand genommen und ist für andere da, die dann auch für sie da sind. Gemeinsam mit ihren Freundinnen gibt sie ein gutes Beispiel ab für den Pioniergeist, der notwendig war um eine Kolonie in einem so riesigen Land aufzubauen.  Die Verbindung zwischen den offenbar gründlich recherchierten historischen Fakten und den fiktiven Figuren finde ich sehr gelungen. So kann ich mir ein gutes Bild machen vom Aufbau der Kolonien in der sogenannten neuen Welt, besonders aus der Sicht der Frauen. Sie konnten sich in der Wildnis ein Stück weit emanzipieren, denn wenn sie mit den gleichen Einschränkungen hätten leben müssen wie in der alten Welt, wäre der Aufbau der Siedlungen sicher nicht so schnell vorangekommen. 
 
Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Harmonie, in der die verschiedenen Kulturen und Religionen zusammen leben. Schade, dass das in der Realität nicht auf Dauer möglich zu sein scheint. Daran könnten wir uns noch heute ein Beispiel nehmen.

Mein Fazit: Ein sehr gelungener historischer Roman mit starken Figuren und viel Stoff zum Nachdenken, den ich wärmstens empfehlen kann. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.