Rezension

Quantität ist nicht gleich Qualität

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11) -

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 2 Sternen

Die Krimis der Bodenstein-Kirchhoff-Krimis von Nele Neuhaus erreichen sechsstellige Verkaufszahlen und sind regelmäßig monatelang hochplatziert in den Bestseller-Listen zu finden. Woran liegt das?

„Monster“ ist der elfte Band der Reihe, und die Verkaufszahlen gehen schon wieder durch die Decke. Grund dafür ist wohl unter anderem, dass Nele Neuhaus immer wieder leicht lesbar Themen behandelt, die durch den Blätterwald rauschen und die Leserinnen und Leser beschäftigen. Im aktuellen Fall ist das der Mord an einer Sechzehnjährigen, bei deren Obduktion DNA Spuren eines abgelehnten Asylbewerbers gefunden werden, aber auch die Taten einer Gruppe Gleichgesinnter, die das Versagen der Gerichte zum Anlass nehmen, ihren Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit im Geheimen Raum zu verschaffen, sprich Selbstjustiz auszuüben. Allerdings mangelt es ihr an Geschick, dies differenziert zu betrachten, und auch das Ausbreiten des woken Mäntelchens hilft dabei eher weniger.

Und was habe ich in einer Besprechung gelesen? Nele Neuhaus hetzt nicht durch die Seiten. Genau das ist ein weiterer Punkt, der mich beim Lesen immens gestört hat. 560 Seiten, voll mit sinnlosem Geplapper ohne Relevanz für die Handlung und immer wieder Zusammenfassungen des aktuellen Ermittlungsstands. Traut sie ihren Leserinnen und Lesern nicht zu, dass sie dieser wenig komplexen Handlung folgen können? Oder geht es vielmehr darum, im Überfluss zusätzliche Seiten zu generieren?

Man merkt es schon, ich bin kein Fan dieses Krimis, der zusätzlich zu einer unterkomplexen Handlung noch dermaßen schlecht lektoriert ist – Sätze, die im Nirgendwo enden, Worte, die fehlen, Nachlässigkeiten hinsichtlich der Logik, Schreib- und Grammatikfehler im Überfluss - am liebsten hätte ich den Rotstift ausgepackt.

Wieder einmal ein schönes Beispiel dafür, dass Quantität nicht gleich Qualität ist. Und doch verkauft sich dieses Buch wie geschnitten Brot. Positiv im Gedächtnis bleiben lediglich die am Ende aufgeführten Quellen und Statistiken. Aber auch dazu sollte man sich lieber seine eigenen Gedanken machen.