Rezension

Reise zwischen den Buchwelten

Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten - Mary E. Garner

Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten
von Mary E. Garner

Bewertet mit 3 Sternen

Reise zwischen den Buchwelten

 

Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil der Trilogie.

Vorsicht: Solltet ihr Band 1 nicht kennen, besteht Spoilergefahr.

 

Hope Turner, die Frau mit dem großen Talent, übt sich weiter am Buch der gelöschten Wörter. Ohne sie und andere Verwandler besteht die Gefahr, dass das Buch überquillt und echte Katastrophen in der realen Welt geschehen. Das muss verhindert werden. So begibt sich Hope, ua. mit Rufus, ihrem Wanderer, auf die Suche nach den Übeltätern und strauchelt von Gefahr zu Gefahr.

 

Meine Meinung:

 

Puh, schon länger habe ich mich mit einer Geschichte nicht mehr so schwer getan wie dieser hier. Nachdem ich Band 1 noch sehr schön fand, und mich vor allem von dem wunderschönen Schreibstil hab „beeinflussen“ lassen, bin ich vom zweiten Teil doch etwas enttäuscht, auch wenn mir die Story insgesamt dennoch gefallen hat.

 

Das Cover ist wieder wunderschön, ähnlich dem ersten, aber diesmal in blau gehalten. Das sieht wunderschön aus und gefällt mir richtig gut. Ich mag es sehr gerne, wenn man eine Reihenzugehörigkeit gut erkennt.

 

Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Dieser lässt einen in die Geschichte eintauchen und miterleben. Allein der Stil hat etwas Bezauberndes in meinen Augen, der mich auch schon im ersten Teil ans Buch gefesselt hat.

 

Die Geschichte selbst, ja, da kommen wir zu meinen Problemen. Die Grundidee finde ich großartig. Ein großes Buch in dem gelöschte Wörter festgehalten werden, die regelmäßig gereinigt werden müssen um Katastrophen zu verhindern. Das Reisen in verschiedenen Buchwelten, herrlich. Aber dann bräuchte es etwas mehr Handlung und Tiefgang.

 

Das erste Drittel hat mich sehr enttäuscht, leider. Das ging schon damit los, dass der Cliffhanger von Band 1 dermaßen schnell und leicht aufgelöst wurde. Tja, und ansonsten ist eigentlich so gar nicht passiert. Die Story plätscherte einfach so vor sich hin.

 

Ab dem zweiten Drittel wurde das glücklicherweise besser und ich hatte auch wieder viel mehr Spaß beim Lesen. Es gab Spannung, Action, Humor und ich war deutlich besser beim Geschehen dabei.

Am besten gefallen haben mir teilweise die Dialoge. Sehr humorvoll und die haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Allein die Taxifahrt mit Ahmed, herrlich. Das ist für mich auf jeden Fall eine Stärke der Autorin.

 

Was mich gestört hat waren die vielen sehr vorhersehbaren Momente. Da fehlte schlichtweg der Reiz. Dazu kam, dass vieles so holter die polter aufgelöst wurde. Zack, ist so, fertig. Da hätte ich mir mehr Spannung, mehr Dramaturgie gewünscht. Das ging mir alles viel zu einfach und schnell. Kaum hat etwas begonnen, war es auch schon wieder vorbei.

 

Auch die Zufälle, in die Hope zu rein gestolpert ist, hmmm, das waren mir deutlich zu viele. Teilweise unlogisch und für mich nicht nachvollziehbar. Da denke ich zum Beispiel an die Taxifahrt….Aber ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern.

 

Zu guter Letzt möchte ich noch auf die Charaktere kommen. Insgesamt sind sie mir schon sympathisch, aber leider auch sehr leicht austauschbar. Kein Tiefgang, kein richtiges kennen lernen, dass ich mich in sie hinein versetzen könnte. Ja, irgendwie leblos wirken sie mir.

Hope ist lieb und nett, aber das war es auch schon. Ich sehe in ihr nicht die Heldin, die sie darstellen soll. Die 42 Jahre merkt man ihr auch nicht an, sie benimmt sich eher wie eine 20 jährige.

Rufus? Was hab ich mich auf ihn gefreut. Der mürrische Rufus. Wo war er? Es gab kaum noch Einblicke. Nur minimal, aber den auch so planlos dazwischen geworfen, dass es wirkte wie gewollt und konstruiert. Sehr schade.

 

Trotz viel Kritik, habe ich die Geschichte dennoch genossen, weil mir die Idee an sich sehr gut gefällt und der Schreibstil ein bisschen was wett macht. Ich werde auch den dritten Teil lesen und freue mich darauf wie die Geschichte ausgehen wird.

 

Fazit:

 

Eine sehr schöne Idee, aus der man meiner Meinung nach viel mehr hätte raus holen können. Die Stärken liegen für mich in dem wunderschönen Schreibstil und humorvollen Untermalungen, aber es fehlt Tiefgang und Kreativität.