Rezension

Relativ makaber und enttäuschendes Ende

Charlotte und die Geister von Darkling - Michael Boccacino

Charlotte und die Geister von Darkling
von Michael Boccacino

Bewertet mit 2.5 Sternen

Charlotte Markham arbeitet nach dem Tod ihrer Eltern und dem ihres Mannes als Lehrerin für zwei kleine Jungen, deren Mutter ebenfalls gestorben ist, auf dem Anwesen Everton. Nach der brutalen Ermordung ihres Kindermädchens übernimmt Charlotte zusärtlich die Aufgaben der Gouvernante für die beiden Kinder Paul und James. 

Charlotte, James, Paul und Henry Darrow (der Vater der Kinder) haben alle mit dem Verlust geliebter Personen zu kämpfen und sie versuchen diese Trauer zu überwinden. Vor allem Paul und Charlotte werden oft von mysteriösen Träumen um Verstorbene heimgesucht und Charlotte hat bei jedem Tod, den sie miterlebt hat einen Mann ganz in schwarz gesehen, der den Tod symbolisieren soll. 

Durch einen Traum zeichnet Paul eine Karte, die in den Wald führt, zu einem geheimen Ort. an dem er seine Mutter glaubt. Charlotte macht mit den Kindern einen Ausflug in den Wald um Pauls Karte zu überprüfen und zu aller Entsetzen müssen sie feststellen, dass es diesen geheimen Ort in Form eines düsteren Geisterhauses gibt, in dem die Kinder ihre verstorbene Mutter wiedersehen können.

 

Der erste Teil des Buches ist noch relativ harmlos beschrieben, es wird jedoch eine gewisse Spannung aufgebaut, da man als Leser mehr über die Personen erfahren möchte und vor allem wissen will, wie es möglich ist, dass die verstorbene Mutter zurückkehren konnte. Jedoch werden dem Leser im restlichen Teil des Buches keine wirklichen Erklärungen gegeben. Man weiß nicht, warum die Kinder ihrem Vater die Geschichte nicht erzählen dürfen, es gibt jede Menge verschiedene Personen, die in diesem Geisterhaus leben, die alle in einer Zwischenwelt gefangen sind, da der personifizierte Tod sie nicht mitgenommen hat, jedoch ist mir bis zum Schluss des Buches bei vielen nicht deutlich geworden, wer sozusagen zu den Guten und zu den Bösen zählt und vor allem welche Rolle sie spielen. Vor allem die Beschreibung und Verwandlungen einiger Kreaturen sowie die Ermordung verschiedener Geschöpfe und Menschen fand ich sehr makaber und teilweise wirklich ekelerregend. 

Ebenfalls hat mir nicht gefallen, dass die Protagonistin Charlotte oft eher im Hintergrund gestanden hat. Im gesamten Hauptteil des Buches geht es um die Beziehung der Kinder zu ihrer Mutter. Die Entscheidungen, die Charlotte trifft um nachher die Familie Darrow zu retten werden überhaupt nicht erläutert, sondern passieren einfach kurz vor Schluss. Auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen ihr und Henry Darrow geschieht sehr am Rande der Erzählung.

Auch das Ende des Buches kam sehr abrupt und ist sehr offen gestaltet. Man weiß eigentlich überhaupt nicht, was mit der Familie Darrow passiert ist, wie sich die einzelnen Personen nach den Ereignissen fühlen, geschweige denn, dass man weiß wo Charlottes Weg hinführen mit.

Bis zum Schluss bin ich mir unsicher, worum es in dem Buch wirklich geht, bzw. was der Autor mir damit sagen möchte. Erst zum Schluss kam ich auf die Idee, dass es den Umgang mit dem Tod beschreibt, jedoch gibt es viele Nebenstränge in dieser Geschichte und so viele andere Personen, dass der Tod dabei komplett untergeht.

Alles in allem fand ich das Buch verwirrend und bin unzufrieden mit dem Ende. Eine Möglichkeit wäre, dass es eine Fortsetzung geben wird, aufgrund des komplett offenen Schlusses. Jedoch muss ich sagen, dass ich dieses Buch aufgrund der ekligen Beschreibungen und makaberen Szenen nicht unbedingt als Jugendbuch empfehlen würde. 

Mir persönlich hat das Buch leider nicht wirklich überzeugen können, was ich sehr schade finde, da ich mir vor allem vom Cover und Klappentext her deutlich mehr erhofft hatte.