Rezension

Rheinblick

Rheinblick - Brigitte Glaser

Rheinblick
von Brigitte Glaser

Bewertet mit 5 Sternen

Hilde ist Wirtin. Sie ist die Chefin des „Rheinblicks“ und kennt das Bonner Polittheater besser wie kaum eine andere. Hier trifft sich alles was Rang und Namen hat. Die letzte Bundestagswahl wird hier genau ausklamüsert. Eine Ränkespiel beginnt und Hilde gerät in die Fänge der Politiker. Zeitgleich kämpft Sonja Engel mit Willy Brandt um dessen Stimme. Die Logopädin will seine Stimme wieder mobilisieren. Die letzte Wahlnacht hatte sie nicht überstanden. Auch Sonja wird in das Politspiel mit verwickelt. Für beide Frauen steht viel auf dem Spiel. Aber wie werden sie sich entscheiden?

 

Brigitte Glaser hat nach ihrem Erfolgsroman „Bühlerhöhe“ nun einen weiteren Versuch gewagt, die Geschichte der Bundesrepublik geschickt zu erzählen. Und was soll ich sagen? Es ist ihr mit „Rheinblick“ wieder gelungen! Mit ihrem Sprachstil ist sie äußerst präzise und klar. Man merkt ganz deutlich wie genau sie recherchiert hat. Es ist der Autorin unheimlich wichtig eine genau Rückschau zu liefern. Sie will nichts verwischen oder verklären. Sie nimmt den Leser mit in Gefühlswelten, lässt Emotionen aufleben und stellt die Protagonisten immer wieder in neuem Licht dar. Glaser verbindet hiermit viele Genre. Dass das als Autor schwer umzusetzen ist, weiß ein bekennender Leser aber Glaser hat es wieder geschafft. Ich war unheimlich gefesselt von Sonja und Hilde. Habe mit ihnen mitgelitten und mitgefiebert aber auch mit Brandt und Co.. Glaser webt zudem noch einen Mordfall mit ein der bis zum Schluss schwer zu klären ist. Ich habe mich als Leser sehr gut unterhalten gefühlt. Und war oft am überlegen, wie ich selbst gehandelt hätte, ob ich all das zu der damaligen Zeit verkraftet hätte...es ist schwer zu beantworten aber das Kopfkino und der Nachhall der Geschichte ist groß und wird noch lange wirken.

Ein toller Roman über eine spannende Zeit in Deutschland! 

 

Dieses Buch erhält eine klare Leseempfehlung!