Rezension

Riyria Chroniken, wie alles begann ...

Im Schatten des Kronturms - Michael J. Sullivan

Im Schatten des Kronturms
von Michael J. Sullivan

Bewertet mit 5 Sternen

Hadrian Blackwater, ehemaliger Soldat hat das Töten satt. Arcadius ein Professor und alter Freund der Familie bittet Hadrian in einem Brief zu sich zu kommen. Hadrians Vater ist verstorben. Arcadius hat sich um seinen Nachlass gekümmert und will ihm etwas übergeben. Neben einem Amulett erhält Hadrian auch einen seltsamen Auftrag. Er soll sich mit dem Mörder und Dieb Royce zusammentun um für Arcadius ein seltenes Buch stehlen. Hadrian hat Royce schon auf dem Schiff „kennengelernt“ mit dem er seine Reise zu Arcadius gemacht hat. Der verschlossene und unnahbare Zeitgenosse ist ihm absolut unsympathisch und Hadrian hat keinerlei Verständnis für die Morde die dieser auf dem Schiff begangen hat um ihn zu schützen. Denn Royce hatte die Aufgabe, unbemerkt auf Hadrian aufzupassen und ihn sicher zu Arcadius zu geleiten. Die Ablehnung beruht auf Gegenseitigkeit denn Royce hält Hadrian für naiv und dumm. Sie sträuben sich dagegen, den Auftrag zusammen auszuführen doch Arcadius besteht darauf.

Das geheimnisvolle Buch befindet sich im Kronturm, einer gut bewachten Festung. Doch es geht nicht wirklich nur um das Buch sondern um viel mehr. Arcadius hofft, dass die beiden gegensätzlichen Menschen zu einem Team zusammenwachsen. Für Hadrian und Royce beginnt ein gefährliches Abenteuer…

Mich konnte das Buch in dem die Vorgeschichte der Riyria-Chroniken erzählt wird von der ersten Seite an fesseln. Die Geschichte um die beiden gegensätzlichen Protagonisten ist sehr spannend geschrieben und ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die Charaktere von Hadrian und Royce sind in ihrer Unterschiedlichkeit kaum zu übertreffen und sehr gut dargestellt. Man fiebert bei ihren Abenteuern mit und hofft, dass sie sie lebendig überstehen und sich zusammenraufen können. Es gibt harte Kämpfe aber in den Dialogen kommt der trockene Humor der beiden immer wieder zum Ausdruck.

Neben Hadrians Geschichte wird in diesem Roman eine weitere erzählt, die tragische Geschichte von Gwen. Sie hat von ihrer Mutter die Gabe der Seherin geerbt. Als ihre Mutter auf der Reise stirbt, muss sie ihr versprechen weiter bis Medford zu reisen. In der Stadt angekommen muss das arme Mädchen als Hure arbeiten. Gwen war mir schnell sympathisch und ich habe ihre Erlebniss mit Spannung und Mitgefühl verfolgt. In der Stadt treiben sich brutale Gestalten herum aber Gwen findet auch liebe Menschen die helfen ihr Leben in eine andere Richtung zu lenken. Auch in diesem Teil des Romans sind die Charaktere ausführlich und glaubhaft beschrieben. Die Sprache ist bildlich und man kann das Leben in der Stadt vor sich sehen.

Der Wechsel der beiden Erzählstränge macht das Buch noch spannender zu lesen, ich wollte immer wissen, wie es den unterschiedlichen Protagonisten weiter ergeht.

Für mich war es der erste Band der Riyria Chroniken. Er hat mich so begeistern können, dass ich den nächsten Teil sofort lesen werde…