Rezension

Ruhige Geschichte

Der englische Liebhaber - Federica De Cesco

Der englische Liebhaber
von Federica de Cesco

Anhand von Tagebuchaufzeichnungen und Tonbandaufnahmen gelingt es Charlotte, die Geschichte zwischen ihrer Mutter Anna und ihrem biologischen Vater Jeremy aufzuarbeiten. Was war da vor 40 Jahren, kurz nach Ende des 2. Weltkrieges? Warum verschwand Jeremy einfach und ließ ihre Mutter alleine zurück? Federica de Cesco versteht es, die Stimmung der Nachkriegszeit einzufangen. Anschaulich und aus erster Hand erfährt der Leser von Anna, wie es damals war, als sie ihre große, verbotene Liebe kennenlernte. Die Tagebucheinträge reichen auch zurück, als Anna noch ein Kind war und erzählen davon, wie es war, als Hitler an die Macht kam. Auch das Verhältnis zwischen Anna und Charlotte wird thematisiert, das war wohl nicht so einfach. Ich kenne die Autorin von ein paar Jugendbüchern her schon und die haben mir immer gut gefallen. Dies ist mein erster Erwachsenenroman von ihr. Ich fand das Buch sehr gefühlvoll geschrieben, mit vielen historischen Rückblicken. Dadurch, dass dieses Buch auf einer wahren Begebenheit beruht, wirkt es noch authentischer für mich. Die Geschichte ist nicht sonderlich spannend, aber dafür interessant. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.