Rezension

Ruhiger und leiser Krimi

Nachts schweigt das Meer - Kate Penrose

Nachts schweigt das Meer
von Kate Penrose

Bewertet mit 4 Sternen

Unaufgeregt und trotzdem spannend

Detective Inspector Ben Kitto kehrt zurück in seine alte Heimat. Nach dem Tod seiner Partnerin braucht er Abstand zu seinem aufreibenden Job bei der Londoner Polizei. Klarheit und Ruhe sucht er deshalb auf Bryher, einer der Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls. Ruhe findet er jedoch nicht, da kurz vor seiner Ankunft die sechzehnjährige Laura Trescothick spurlos verschwunden ist. Als ihre Leiche gefunden wird, ist Ben schnell klar, dass Laura ermordet wurde. Er bietet seine Hilfe bei den Ermittlungen an, da ihm der Mord auf seiner Insel keine Ruhe lässt. Doch der vermeintliche Vorteil, dass er alle Einwohner auf der Insel persönlich kennt, entpuppt sich bald als Alptraum. Denn nun sind auch seine Freunde und Familie plötzlich auf der Verdächtigenliste.

„Nachts schweigt das Meer“ von Kate Penrose ist ein düsterer und eher ruhiger Krimi. Erzählt wird hauptsächlich aus der Perspektive von Inspector Ben Kitto. Dadurch kommt auch dieser ruhige und nüchterne Erzählstil zustande, der seinen Charakter widerspiegelt.

Die Grundstimmung wirkt düster und fast schon deprimierend, genau wie das neblige und stürmische Wetter auf der abgelegenen Insel. Kate Penrose fängt den Mix aus Verbundenheit, Isolation und unter der Oberfläche brodelnden Geheimnissen der Bewohner perfekt ein.

Die Charaktere, angefangen bei Ben Kitto, sind nicht leicht zu durchschauen. Das sorgt beim Lesen für die meiste Spannung.

Wer einen Pageturner sucht, der wird möglicherweise etwas enttäuscht sein. Das Buch ist ein solider englischer Krimi mit einer interessanten Ermittlerfigur, die durchaus noch Potential für die Zukunft hat.

Von mir gibt es für Krimiliebhaber gern eine Leseempfehlung.