Rezension

Schiewe in Bestform

Bucht der Schmuggler - Ulf Schiewe

Bucht der Schmuggler
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 5 Sternen

Wir schreiben das Jahr 1635. Der junge Kaufmannssohn  Jan van Hagen kommt von einer Seehandelsreise zurück und trifft gerade noch seinen Vater sterbend auf dem Totenbett an. Da diverse Gäubiger ihm bald auf den Fersen sind, macht er sich mit seiner Mannschaft auf Richtung Hispaniola, in der Hoffnung, dort vielleicht zu Gold und Geld zu kommen. Ein niederländischer Freund bittet ihn auch darum, nach seinem Sohn zu suchen, der dort verschollen ist.

In der Karibik lebt Dona Maria mit ihrem Mann, dem Zuckerbaron, Don Miguel ein zufriedenes unaufgeregtes Leben. Bis sich Vize-Gouverneur Don Alonso für die junge Frau interessiert, Schmuggler die Gewässer vor der Insel unsicher machen und ein ausgebrochener Sklave bei Dona Maria Hilfe sucht.

Nach langer abenteuerlicher Überfahrt erreicht Jan die karibischen Gewässer und versucht, mit Schmuggel zu Kapital zu kommen. Er findet auch heraus wo der verlorene Sohn zu finden ist und beschließt ihn zu befreien, da er als Sklave auf einer Plantage darben muss.

Ulf Schiewe gelingt hier wieder mal eine süffige und spannende Geschichte in einem exotischen und für ihn neuen Setting. Dabei wird man zurückversetzt in die Zeit von Erol Flynn und „Dem roten Korsar“, hat „den Fluch der Karibik“ vor Augen, den Geruch nach Salz und Fisch in der Nase und „das Knattern der Segel“ im Ohr.

Man merkt, dass der Autor die Gegend aus eigener Erfahrung nicht fremd ist und dass er Spaß daran hat, seine Rechercheergebnis so in die fiktive Geschichte einzubauen, dass man neben der guten Unterhaltung auch noch ein bisserl Wissen vermittelt bekommt.

Starke Frauen, ansehnliche Mannsbilder, schillernde Bösewichte bevölkern das Buch ebenso wie Sklaven, blinde Passagiere, schwangere Weiber und wilde Tiere.

Ein sehr vergnügliches Leseerlebnis welches ich jedem gerne ans Herz lege. Schiewe – wie immer – in Bestform.