Rezension

Schöne Idee, aber nicht völlig überzeugend umgesetzt

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel 01. Der unsterbliche Alchemyst - Michael Scott

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel 01. Der unsterbliche Alchemyst
von Michael Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Die Zwillinge Josh und Sophie Newman haben Ferienjobs angenommen. Sophie in einem Café und Josh in der direkt gegenüber liegenden Buchhandlung. Die Buchhandlung gehört dem Ehepaar Fleming. Doch als eine Gruppe merkwürdiger Fremder in der Buchhandlung auftaucht und ein Kampf zwischen den Flemings und dieser Gruppe entbrennt, werden die Zwillinge Zeuge von etwas, dass sie bis zu diesem Moment für Fiktion gehalten haben. Sie werden Zeuge von Magie. Und im nächsten Moment befinden sich die Zwillinge mit Nick Fleming, der sich als der unsterbliche Alchemyst Nicholas Flamel entpuppt, auf der Flucht vor einem mächtigem Magier und seinen noch mächtigereren Verbündeten und geraten mitten hinein in eine Welt deren Existenz sie kaum glauben können...eine Welt voller Magie und magischer Wesen....

Vor ziemlich langer Zeit habe ich das Buch schon mal angefangen, doch da es mich nicht wirklich packen konnte und noch jede Menge andere interessantere Bücher hatte, habe ich es bald abgebrochen. Seitdem schlummerte es auf dem SUB, bis ich es dann jetzt doch noch mal begonnen und dieses Mal auch zu Ende gelesen habe.

Die Idee die der Geschichte zu Grunde liegt, finde ich großartig. Ich mag diese Mischung aus all diesen Elementen aus unserer Geschichte, den Legenden und Sagen und der heutigen Zeit. Leider überzeugt mich die Umsetzung nicht wirklich. 

Zu den Figuren konnte ich irgendwie keine richtige Beziehung aufbauen. Die Zwillinge bleiben blass und sie hatten fast nichts anderes zu tun, als überfordert zu sein, Angst zu haben, sich zu wünschen das alles nicht passiert wäre und diese neue Welt nicht zu verstehen, damit die anderen sie ihnen und damit auch dem Leser erklären. Der Einzige echte charakterliche Unterschied, den ich zwischen ihnen feststellen konnte, war das Josh impulsiver ist, als Sophie. Ansonsten konnte man sie den Großteil des Buches über beliebig gegeneinander austauschen.  Auch mit Nicholas Flamel konnte ich nicht viel anfangen, was besonders schade ist, da sich um ihn ja alles dreht. Hekate, Perenelle, Scathach und Dee waren die interessantesten Charaktere, doch wirklich gemocht habe ich nur Scatty und Dee. 

Der Schreibstil ist in Ordnung. Vieles wird alledings viel zu schnell, viel zu oft wiederholt, was auf Dauer doch etwas langweilig ist. Auch die ständige Nennung, der kompletten Namen der Figuren war überflüssig und für mich teilweise störend, da es nicht möglich war, sie mit irgendjemand anderem mit gleichem Vor-oder Nachnamen zu wechseln und die Namen auch nicht kompliziert waren, sodass man sie auch nicht so schnell vergessen konnte. Wie die eigentliche, jüngere Zielgruppe auf den Stil reagiert kann ich natürlich nicht beurteilen.

Die eigentliche Geschichte besteht  fast nur aus dem immer gleichen Handlungsablauf, nämlich aus "Angriff-Verteidigung-Flucht", was mich nicht stören würde, wenn die Phasen dazwischen interessanter und unterhaltsamer gewesen wären und die Kämpfe nicht so...nüchtern, beschrieben wären. Ich habe irgendwie das bedrohliche nie so wirklich gespürt und mir öfter gedacht, dass das ganze in einem Film, mit richtig opulenten Bildern bestimmt besser wirken würde.

Mein Fazit: Die Idee des Buches ist toll, aber bei der Umsetzung gibt es noch Luft nach oben. Mir hat Humor gefehlt, Spannung und Lebendigkeit bei den Figuren. So für zwischendurch wars ganz nett, aber nie wirklich packend. Ob ich die Fortsetzung lese, weiß ich noch nicht, auch wenn ich schon neugierig bin, wie es weitergeht und ob es vielleicht sogar noch eine Steigerung gibt.