Rezension

Schwanger, und nun?

Klapperstörche und andere schräge Vögel
von Vanessa Richter

Bewertet mit 5 Sternen

Kinderkriegen ist doch gar nicht so schwer. Nicht so bei Mia und Nils. Trotz intensiver Bemühungen sind keine Erfolge zu verzeichnen. Aber dann, eines Tages bekommen auch sie die positive Diagnose, dass Mia schwanger ist.
Die Freude ist riesig, wird aber zeitnah durch ein anderes Ereignis überschattet.
Nach einem Brand in ihrer Wohnung müssen Mia und Nils erst einmal aus selbiger raus. Die Alternative ist das Jugendzimmer von Mia auf einem Bauernhof. Etwas schlimmeres kann Mia gar nicht passieren, ist sie doch ein Stadtmensch durch und durch. Aber was soll's, ist ja nur vorübergehend, dass sie Unterschlupf bei ihrer Mutter suchen.
Aber irgendwie scheint das der Anfang vom Ende zu sein, denn Nils benimmt sich neuerdings recht eigenartig. Geht Nils fremd und hat er eine andere?...

Es hätte alles so schön werden können. Nachdem es Mia und Nils nun endlich gelungen war, schwanger zu werden, müssen sie ihre Wohnung räumen und zu Mias Mutter ziehen. Die ist ein Urgestüm, rauh und ruppig, aber mit dem Herzen am rechten Fleck. Sie sagt, was sie denkt, egal, wem sie damit auf die Füße tritt.
Mia kann ihr Pech gar nicht glauben, muss sie doch, egal, ob schwanger oder nicht, auf dem Bauernhof mithelfen, wo es ihr möglich ist. Da nützt es ihr nicht, dass sie sich dazu zu fein und pingelig fühlt.
Zeitgleich mit Mia ist auch ihre Schwester Molly schwanger, diese erwartet jedoch Zwillinge. Molly steht Mia mit all ihren Fragen zur Seite, hat sie selbst doch schon 2 Kinder.
Mia kann sich auf alle, die sie umgeben, verlassen. Molly wie auch auf ihre Freundin Caro, ihre Mutter, nur auf einen nicht, Nils. Auf der einen Seite ist er sehr besorgt um Mia, auf der anderen Seite läuft da in ihrer Beziehung scheinbar irgendwas völlig schief, hat Mia doch den Verdacht, dass Nils ihr untreu ist.

Aus der Sicht von Mia wird dieser Debütroman der Autorin erzählt. Mia ist eine Protagonistin, Mitte 30, die man einfach gern haben muss. Ihre Schwangerschaftshormone spielen verrückt, so dass für den Leser schon mal das ein oder andere Chaos zum lächeln und schmunzeln passieren kann.

Man kann seine Mutter noch so gern haben, aber wieder, nachdem man einmal dem Nest entkommen ist, bei ihr einzuziehen, würde wohl manch anderen ohne Gefühlschwankungen auch stellenweise dem Wahnsinn nahe bringen. Mir würde es jedenfalls so gehen und ich weiß nicht, ob ich nicht doch auf Gedeih und Verderb versucht hätte, eine andere Lösung zu finden.

Das Buch hält, was der Klappentext verspricht. Spaß und Humor kommen darin ebenso vor wie Informationen über Schwangerschaft und Kinderwunsch.
Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten. Ich habe mit Mia gebangt, gehofft, gelitten, gelacht und geweint und sie durch ihre Schwangerschaft begleitet.
Es ist ein Buch zum Schmunzeln und ich empfehle es sehr gern weiter.