Rezension

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Schwesterherz

Die Schwester -

Die Schwester
von Petra Johann

Bewertet mit 4 Sternen

Ein komplexer Krimi, der berührt!

Die beiden HauptprotagonistInnen in diesem Krimi sind die beiden Schwestern Lisa und Mara. Die beiden Frauen führen ganz unterschiedliche Leben. Lisa ist Ärztin und Mara lebt mehr oder weniger in den Tag hinein, hält sich mit kleineren Aufträgen über Wasser. Eines Tages soll Mara auf die beiden Kinder von Lisa aufpassen, weil Lisa und ihr Mann Tim beide einen wichtigen Termin haben. Doch auf einmal ist die sonst so zuverlässige Lisa wie vom Boden verschwunden.

Da die Polizei nur recht zögerlich ermittelt, stellt Mara, die ihre Schwester über alles liebt, eigene Nachforschungen an.

Nach und nach erfährt Mara immer mehr Dinge über Lisa, und die Wahrheit über ihre Schwester ist einfach nur unglaublich.

Achtung! Trigger-Warnung

Dieses Buch kann empfindliche LeserInnen auf der Gefühlsebene sehr berühren. Eher zartbesaitete Gemüter sollten es also besser nicht lesen.

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Die Schwester“ zeigt eine Frau mit dunklen Haaren, die in einem dunklen Wald fort vom Betrachter läuft. Die Szenerie spiegelt sich in einem See, der den gesamten unteren Teil des Covers einnimmt, wider. Das Cover wirkt auf mich düster und bedrohlich. Mein erster Eindruck war „alles schon mal gesehen“, aber so ganz stimmt das nicht denn das mit dem Spiegelbild sieht man bei Covern tatsächlich nicht so oft, und auch die hohen Bäume im Nebel, die man im Hintergrund sieht, sind eher etwas Besonderes.

Der Titel des Buches hingegen ist eher unspektakulär und noch dazu meiner Meinung nach nicht gut gewählt. „Die Mutter“ hätte besser zum Inhalt gepasst, finde ich.

Fazit und Leseempfehlung:

„Die Schwester“ ist ein handfester Psychothriller, finde ich. Und so ist die Bezeichnung als Kriminalroman ein wenig irreführend.

Das Buch ist auf der einen Seite sehr spannend, auf der anderen Seite hat es mich beim Lesen sehr berührt, denn die zugrundeliegende Thematik des Buches ist schon sehr herausfordernd, deswegen auch meine ganz persönliche Trigger-Warnung weiter oben.

Das Ende des Buches ist unerwartet und tragisch zugleich. Für mich persönlich war die psychologische Komponente in diesem Fall ein wenig zu groß, und ich mag es leider auch nicht, wenn Kinder in einem Kriminalfall „mitwirken“. Den Inhalt dieses Buches vergisst man nicht so schnell, denke ich.

„Jeder Mensch hat dunkle Gedanken Wie lauten deine?“ (Kindle-Position 97)

Ich vergebe für „Die Schwester“ vier Sterne und empfehle dieses Buch allen, die Krimis mit psychologischem Hintergrund mögen.

Die Dauerleserin