Rezension

Séancen und Geheimnisse

Die geheime Gesellschaft -

Die geheime Gesellschaft
von Sarah Penner

Da ich "Die versteckte Apotheke" von Sarah Penner sehr gern gelesen habe, habe ich mich über ihr neues Werk "Die geheime Gesellschaft" sehr gefreut.

Das Buch spielt im späten 19. Jahrhundert. Vaudeline D'Allaire hält in eilnem verlassenen Château, etwas abgelegen von Paris, düstere Séancen ab. Als Spiritualistin und Wahrsagerin hat sie sich einen kleinen Stamm an Vertrauten aufgebaut, die ihre Fähigkeiten nutzen möchten - vor allem Verwitwete und Gesetzeshüter kommen zu Vaudeline, damit sie Kontakt zu den Verstorbenen aufnehmen und so ihr Mörder gefunden werden kann.
Lenna Wickes kommt nach Paris, um dort den Mord an ihrer Schwester Evie aufzuklären, die bei Vaudeline in Ausbildung war. Lenna hegt einige Vorurteile gegenüber Okkultismus, doch möchte den Mörder mit allen Mitteln finden.
Als Vaudeline nach England geht, um dort eine Mordermittlung zu unterstützen, begleitet Lenna sie als Gehilfin. Doch schon bald ahnen sie, dass sie nicht nur die Ermittlungen vorantreiben sollen, sondern selbst in ein Verbrechen verwickelt wurden.

Sarah Penner schreibt recht gemächlich und lässt sich Zeit mit der Figurengestaltung, weshalb ich einige Kapitel brauchte, um eine Beziehung zu Vaudeline und Lenna aufbauen und die anfängliche Distanz überwinden zu können.
Ich mochte, wie die Leser*innen mit der Zeit stückweise erfahren, was mit Evie geschehen ist. Währenddessen kommen sich Lenna und Vaudeline näher und bemühen sich um die Zusammenarbeit mit der geheimnisvollen Séance Society. Ich fühlte mich im viktorianischen Setting wohl und mochte die wechselnden Erzählperspektiven.
Außerdem hielt Sarah Penner die eine oder andere überraschende Wendung bereit, was die Spannung aufrechterhielt.

Nach "Die versteckte Apotheke" ein weiteres gelungenes Buch der Autorin!