Rezension

Sehr berührend!

Kein guter Mann -

Kein guter Mann
von Andreas Izquierdo

Bewertet mit 4.5 Sternen

4.5 Sterne Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Natürlich ist niemand schlechter für den Job geeignet als er. Eines Tages erreicht ihn ein Schreiben an den lieben Gott. Es stammt vom zehnjährigen Ben. Er will weder Handy noch Playstation, sondern nur wissen, wie man einen Klempner ruft. Walter antwortet vage und bekommt einen zweiten Brief, in dem Ben den lieben Gott ganz schön zusammenfaltet: Warum hilft er ihm nicht? Walter beginnt einen Briefwechsel mit Ben, selbstverständlich als Gott. Er erfährt immer mehr über das Leben des Jungen, der allein mit seiner depressiven Mutter lebt. Mehr als alles andere wünscht Ben sich einen Freund. Unterdessen naht Weihnachten, und Walter ist mit seinem eigenen Familiendrama beschäftigt: Die Beziehung zu seinen Kindern ist kompliziert, geschieden ist er schon lange, und da ist diese schwere Schuld aus seiner Vergangenheit, die ihm einfach keine Ruhe lässt. Vielleicht kann Walter ja Ben helfen und Ben Walter? Der Schreibstil war wirklich leicht und locker zu lesen, dabei aber sehr mitreißend und gefühlvoll. Ich habe mir den mürrischen Walter sehr bildhaft und lebendig vorstellen können und er hat mich etwas an Ove erinnert. Ben hat sofort mein Herz als Mutter berühren können und ich hätte ihn oft am liebsten in den Arm genommen! Die Geschichte ist sehr gefülvoll, berührend und wirklich ganz besonders schön zu lesen. Sehr herzerwärmend und dennoch locker-leicht und ohne riesige Überraschungen. Dennoch hat die Geschichte es geschafft mich immer zu fesseln und bei der Stange zu halten auch wenn das ein- oder andere etwas vorhersehbar war. Fazit: Ein richtig schönes Buch, dass wohl viele Herzen berühren kann!

siehe teaser