Rezension

sehr gut

Die Träumenden - Karen Thompson Walker

Die Träumenden
von Karen Thompson Walker

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Träumenden von Karen Thompson Walker

Auf einer Party fühlt sich ein junges Mädchen plötzlich bleiern müde und legt sich schlafen. Sie schläft so tief und fest wie nie zuvor. Als ihre Zimmergenossin sie nach etlichen Stunden wecken will, lässt sich das Mädchen nicht mehr aufwecken. Ärzte stehen vor einem Rätsel. Nach und nach betrifft die seltsame Müdigkeit auch andere Studenten. Sie werden müde und schlafen einfach ein, egal bei welcher Tätigkeit sie gerade sind, und wachen einfach nicht mehr auf. Sie sind nicht tot, aber ihr Schlaf lässt sich durch nichts stören. Und sie scheinen zu träumen.

Zuerst denken sie, es kommt aus der Luft oder aus dem Wasser. Ein Gift oder Virus. Niemand ahnt, wie die Übertragung erfolgt, doch immer mehr Menschen erkranken an der seltsamen Schlafkrankheit.

Immer weiter greift dieses Phänomen um sich, Panik bricht aus und die Behörden riegeln die komplette Stadt ab. Mitten in dem Chaos steht eine junge Studentin, die im College unter Quarantäne steht, zwei kleine Mädchen, die in ihrem Haus, was einer Festung gleicht, Schutz suchen und eine junge Familie, die ihr Neugeborenes vor der Krankheit schützen wollen, während Chaos um sich greift.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Für mich ist es das erste Buch dieser Autorin, von der ich bisher, leider, noch nichts gehört oder gelesen habe. Als ich den Klappentext zu diesem Buch las, wollte ich unbedingt diese Geschichte lesen. Ein Virus, welches eine gesamte Stadt einschläfert. Faszinierend.

Die Einleitung beginnt mit einer Party, auf der eine junge Studentin sich nicht gut fühlt und müde wird. Sie legt sich in ihr Bett. Obwohl sie viele Stunden schläft, wird ihre Zimmergenossin Mei erst spät auf das seltsame Verhalten aufmerksam. Dies ist der Beginn einer Epidemie, die so furchteinflößend ist. Niemand weiß, wie er sich schützen kann.

Innerhalb dieser ganzen Geschichte gibt die Autorin die Situation aus mehreren Blickwinkeln wieder. Hier stehen nicht nur Mei und ihr Kommilitone Matthew im Vordergrund, sondern auch zwei kleine Mädchen. Ihr Vater, selber immer auf drohende Katastrophen vorbereitet, hat ihr Haus in eine Festung verwandelt, in der sie die Epidemie aussitzen wollen. Ihre Nachbarn sind ein junges Paar, das versucht ihr wenige Wochen alten Säugling zu schützen. Auch eine Darstellung der Geschehnisse von außen auf die Stadt wird verständlich geschildert, sodass der Leser genau nachvollziehen kann, was genau überall passiert. Es ist sehr detailliert, dass man den Eindruck hat, dabei zu sein.

Das Cover wirkt düster und unheimlich. Eine Straße, die plötzlich verlassen ist. Es spiegelt perfekt den Inhalt des Buches wider.

Der Schreibstil der Autorin ist so nüchtern und sachlich, dass man das Gefühl bekommt, einen Bericht zu lesen, doch sie lässt den Leser immer wieder an den Gedanken und Erlebnissen der Bewohner teilhaben. Das macht dieses Buch so mysteriös und fesselnd, aber auch beklemmend. Für mich schildert es eine Situation, in die die Menschheit jederzeit geraten kann und welche Auswirkungen dies in kürzester Zeit entfalten kann.

Mich hat dieses Buch sehr gefesselt und ich fand es unheimlich und spannend gleichermaßen, auch wenn es zuweilen nachdenklich stimmt. Ich hätte gerne noch weiter gelesen, aber leider war ich nach eineinhalb Tagen bereits mit dem Buch durch.

Für mich stellt dieses Buch eine spannende Bereicherung dar und erhält meine vollste Leseempfehlung.

 

Erschienen beim Harper Collins Verlag