Rezension

sehr toll

Das Mädchen, das Geschichten fängt - Victoria Schwab

Das Mädchen, das Geschichten fängt
von Victoria Schwab

Leider muss ich zugeben, dass mich das Buch vor allem aufgrund des Covers reizte. Der Klappentext versprach zwar gutes, aber konnte mich nicht vollends überzeugen. Ich war einfach der Meinung, dass sich dahinter so ziemlich alles verbergen konnte. Und das Cover erzählte auch etwas anderes, aber wie sich herausstellte, passt das Cover eh nicht sonderlich zum Inhalt. 
 

 "Das Archiv bedeutet, dass die Vergangenheit nie vorbei ist. Nie Verloren. Das zu wissen ist befreiend. Es gab mir die Erlaubnis, immer nach vorn zu schauen. Schließlich müssen wir unsere eigenen Chroniken schreiben." Seite 316

Ich liebe die Geschichte, ich finde sie originell und vor allem könnte sie real sein. Ich mag’s ja gerne, wenn eine Geschichte so in der Realität vorkommen könnte. Schön und berührend fand ich auch, dass immer mal wieder kleine Rückblicke vorkommen, Gespräche zwischen Mackenzie und ihrem verstorbenem Opa. Dieser Opa hat sie auch in die Welt der Wächter geführt, da er selber einer war und sie seine Nachfolge antreten sollte. Abgesehen davon wirkte der Opa auch einfach mega cool auf mich und trotzdem weise, sieht man nicht oft so.

 "Oh, das wirst du. Du wirst Mist bauen, du wirst Fehler machen, du wirst Dinge kaputt machen. Manches wirst du reparieren können, anderes wirst du verlieren. Das gehört alles dazu. Aber eines musst du für mich tun."

"Was denn?"

"Lange genug am Leben bleiben, um neuen Mist zu bauen." Seite 389

Mackenzie ist eine Wächterin, sie muss entflohende Chroniken in den Narrows auffangen und zurück in die Archive schicken. Diese Chroniken sind sozusagen unsere verstorbenen Mitmenschen, ihre Geschichte, ihre Erinnerungen, ein Abbild von Ihnen aber dennoch nicht sie selbst. Mackenzie, auch Mac genannt, war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist nicht die typische, beliebte und mega hübsche Protagonisten sondern beinahe schon Außenseiterin. Sie ist mit ihrer Familie in eine neue Stadt gezogen, in ein Gebäude welches einmal ein Hotel war. Dieses ehemalige Hotel birgt viele Geheimnisse – darunter auch Wesley. Dieser versucht ziemlich schnell mit ihr anzubändeln, aber was er nun genau im Schilde führt, müsst ihr wohl leider selber herausfinden ;)

"Nicht schwer, nein. Lügen ist leicht. Aber es macht einsam."

"Wie meinst du das?"

"Wenn du alle über alles belügst, was bleibt dann noch? Was ist wahr?"

"Nichts", antworte ich.

"Genau."

Seite 119

Der Schreibstil ist schön, nicht unbedingt etwas Besonderes, aber sehr angenehm zu lesen.  Durch die Ich-Perspektive konnte ich mich recht schnell in die Story einfinden und natürlich auch in Mac. Ich fand „das Mädchen das Geschichten fängt“ auch echt spannend, was ich vorher so gar nicht erwartet hätte. Hat wirklich nicht lange gedauert, das Buch zu lesen… Ich meine es kam vorgestern mit der Post :D
Das Ende ist passend, klärt alles auf und wirft eigentlich auch keine neuen Fragen auf, dennoch würde ich gerne mehr erfahren. Mir fehlt irgendwas undefinierbares, ich kann selber nicht ganz genau sagen, was.