Rezension

Selbsthilfebuch für unglückliche Künstler ?

Big Magic - Elizabeth Gilbert

Big Magic
von Elizabeth Gilbert

Bewertet mit 2.5 Sternen

Big Magic ist kein Roman, es ist ein Sachbuch und will überzeugen. Die Autorin, Elizabeth Gilbert, hat eine Art Anleitung geschrieben, wie es einem besser gelingen kann mit Kreativität glücklich zu werden. Jedenfalls wenn man Autor ist, Autor sein möchte oder einer anderen künstlerischen Tätigkeit nachgeht.  Jedenfalls habe ich dieses Buch so verstanden.

Durchaus sehr emphatisch und dynamisch lässt Elizabeth Gilbert in diesem Buch "Fakten" auf "Fakten" folgen. Dabei entwickelt sie teilweise auch sehr esoterische Gedanken, denen ich nicht so folgen kann. Teilweise kann ich ihr zwar zustimmen, hat sie auch sehr gute Ansätze, die dem, der Künstler sein will, davon überzeugen sollen , dass das durchaus kein Drama ist oder sein muss. Es soll aufbauend sein, es soll den "richtigen" Weg zeigen und soll glücklich machen.....wenn man ihren Gedanken, ihren Anregungen, ihren Weg folgen mag.

Dazu muss ich sagen, dass ich kein Künstler bin und auch keiner sein möchte. Bisher kannte ich Elizabeth Gilbert auch nicht und auch nicht ihre bisherigen Werke. Ihre vielen Anekdoten fand ich zwar ab und an mal interessant, aber mehr auch nicht.

Der Rest des Buches besteht aus einer langen Reihe von aufmunterden Geschichten, dass einen Künstler, oder einen, der es mal werden will, vielleicht auch durchaus aufmuntern kann, aber mir wurde es einfach zu viel.

Es ist ein Mutmuchbuch, ein Buch, das überzeugen will. Überzeugen, dass ein Leben als Künstler auch viele positive Seiten hat, dass man als kreativer Mensch glücklich sein sollte, seine Arbeit aber nicht zu wichtig nehmen sollte, besonders nicht die Reaktionen seiner Mitmenschen darauf.
Elizabeth Gilbert versucht mir nur gebetmühlenartig das alles aufzuzählen, versucht zu viel - wie ein Verkäufer, der mir etwas andrehen will - zu überzeugen. Das überzeugt mich nicht, dass fördert eher eine Abwehrhaltung bei mir heraus.

Manchmal habe ich ganze Absätze gelesen, oder gar Kapitel, und am Ende hätte ich nicht davon berichten können, was nun eigentlich alles darin gestanden hat. Ich habe es gelesen und gleich wieder vergessen.
Auch nun, am Ende des Buches, kann ich nur sagen, die Autorin ist nicht auf den Mund gefallen, sie kann durchaus sehr emphatisch sein.
Sie spricht den Leser direkt an in diesem Buch, versucht "ihn" aufzumuntern, zu bewegen, mitzureissen. Aber ich fühle mich nicht angesprochen - vielleicht gehöre ich auch nicht zur Zielgruppe. Zudem ist sie mir zu sehr beschwingt, zu enthusiastisch, zu sehr auf Überzeugung getrimmt. Es spricht mich einfach nicht an, auch wenn ich ihr bei manchen Passagen durchaus auch Recht gebe, was ihre Ansichten betrifft.