Rezension

So eine wunderschöne Idee

Die Erinnerungsfotografen -

Die Erinnerungsfotografen
von Sanaka Hiiragi

Bewertet mit 5 Sternen

Es gibt Bücher, die machen glücklich und traurig zugleich, sind Balsam für die Seele und lassen es einem schwer ums Herz werden. Für mich ist „die Erinnerungsfotografen“ so ein Buch. Hätte nicht erwartet, dass mich die Geschichte derart mitnimmt, aber ich bin froh, ihr begegnet zu sein.

 

Zum Inhalt: wohin gehen wir, wenn wir sterben? Herr Hirasaka ist Betreiber eines ganz besonderen Fotostudios. Hier landen die Seelen Verstorbener, bevor sie die letzte Reise antreten. Umgeben von den Bildern ihres Lebens erinnern sie sich an die glücklichsten Momente und daran, was sie erlebt haben und zurücklassen müssen. Und erleben einen besonderen Moment noch einmal neu. 

 

Oh mein Gott, ich liebe die Grundidee dieser Geschichte und mochte die beiden Wegbegleiter total gerne. Ein bisschen schade dass man über die beiden und ihr jeweiliges Schicksal nichts erfahren hat, aber so standen natürlich die Kunden des Studios im Fokus. In drei Einzelgeschichten werden nicht nur Individualschicksale erläutert, sondern auch der Bogen zum großen und ganzen geschlagen. Und ich find die Auswahl der Einzelschicksale überraschend und bewegend.

 

Als auf dem Klappentext von einem Yakuza-Mitglied die Rede war, war ich erst skeptisch, fand aber tatsächlich, dass mir diese Geschichte sogar am Besten gefallen hat. Das ganze Buch ist eine Geschichte von Verlust, von Loslassen, aber auch davon zu lieben und etwas bleibendes in der Welt zu hinlassen. Davon berührt zu werden und andere zu berühren. Und das hat die Geschichte für mich so besonders und so ergreifend gemacht. 

 

Ich wusste nicht,. was mich bei diesem Buch erwarten würde, aber ich bin froh, dass es mir in die Hände gefallen ist. Und ich liebe die Vorstellung davon, dass am Ende des Weges jemand auf uns wartet und man am Ende nicht allein ist.