Rezension

SoKo Dachgeschoss

Der Preis des Lebens - Bernhard Kreutner

Der Preis des Lebens
von Bernhard Kreutner

Bewertet mit 3 Sternen

Was kostet ein Menschenleben? Nichts ist umsonst, nicht einmal der Tod, denn der kostet das Leben.

Zwei Leichen in einem Sarg am Wiener Zentralfriedhof. Eine davon war eigentlich nicht für die Beerdigung vorgesehen. Dem jungen Toten, zu Lebzeiten kerngesund, fehlt die Leber, welche fachgerecht entfernt wurde. Polizeihauptmann Michael Lenhart und Leutnant Sabine Preiss, die erst eine Sonderkommission gebildet haben, ermitteln gegen professionell agierende internationale Organhändler.

Der österreichische Philosoph und Autor  Bernhard Kreutner, versucht sich an seinem ersten Kriminalroman. Morbides Wiener Flair steht einer unglaublich kalt kalkulierendem Bösartigkeit der kriminellen Organhändler gegenüber. Dr. Michael Lenhart ist kein typischer Polizeibeamter. Stets eine Zitat von Aristoteles auf den Lippen ist der Quer- und Vorausdenker bei seinen Vorgesetzten nicht immer sehr beliebt. Gerade noch kann er einen Rausschmiss verhindern und wird zum Hauptmann degradiert. Gemeinsam mit Sabine Preiss wird er zu eine Sonderkommission für ungeklärte sowie ungewöhnliche Gewaltverbrechen eingeteilt und in die unliebsamen Räume des Trakt-D im Dachgeschoss des Innenministeriums gesteckt. Mit Geschick und Charme, und dem richtigen Draht nach oben (der Ministerin) und unten (der Sekretärin des Brigadiers) wird aber aus dem vermeintlichen Abstellgleis eine hochfunktionale Einheit, die sich dem organisierten Verbrechen in den Weg stellt.

Der eigentliche Kriminalfall des organsierten Organhandels ist politisch brisant und aktuell, die medizinischen Hintergründe gut recherchiert. Ein bisschen blass bleibt der Fall. Was mir aber richtig gut gefallen hat, war das Taktieren und die unkonventionelle Ermittlungsarbeit der beiden Protagonisten, sowie das philosphische Geplänkel.

Schaumamal, ob der skurril sympathische Lenhart Zeug zum Serienermittler hat.