Rezension

Spannend, nur das Ende überzeugt nicht

Dunkler Abgrund -

Dunkler Abgrund
von Ruth Lillegraven

Bewertet mit 4 Sternen

„Dunkler Abgrund“ bringt alles mit, was einen guten Krimi ausmachen kann: Eine Handlung, die auf teilweise Jahre zurück liegende Ereignisse aufbaut und Kapitel für Kapitel aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Scheibchenweise erfährt man beim Lesen in Rückblicken immer mehr von den Hintergründen und es gibt überraschende Wendungen, wie man es von vielen guten Büchern kennt. Dass es sich um den zweiten Band der Clara Lofthus – Reihe der Autorin Ruth Lillegraven handelt, war mir beim Lesen nicht bewusst und spielt auch keine wesentliche Rolle. Routiniert werden die Ereignisse erzählt, die Hintergründe aus dem ersten Band eingebaut und man wird nach Anfangsschwierigkeiten mit den Personen und Namen vertraut.
Clara Lofthus ist eine ehrgeizige junge Frau, die beruflich erfolgreich ist und ihr Ziel erreicht, auf der Karriereleiter oben anzukommen. Sie wird zur Justizministerin ernannt, ist aber überfordert, wenn es darum geht, ihr Privatleben zu organisieren. Sie hat vor einem halben Jahr ihren Mann bei einem Unfall verloren, an dem sie nicht unschuldig ist und ist alleinerziehende Mutter von Zwillingen im Alter von vielleicht zehn (?) Jahren. Die Kinder überfordert sie, indem sie Hilfe von Außen nur annimmt, wenn es unbedingt sein muss. Den in sie verliebten Axel, Freund ihres Mannes, überfordert sie auch, indem sie ihn antanzen lässt, wenn immer sie nicht allein klarkommt. Um ihren am weit entfernten Fjord allein lebenden Vater kümmert sie sich kaum. 
Als die von ihr vernachlässigten Zwillinge entführt werden, versucht Clara, sie mithilfe ihres Bodyguards ohne Einschalten der Polizei zu finden. Die Story ist sehr spannend, wenn auch nicht immer glaubwürdig. Leider ist die Auflösung am Ende extrem unrealistisch und unbefriedigend.