Rezension

Spannend, rasant und düster – ein Must-Read für Fans von „Cabin in the Woods“

Böse Mädchen sterben nicht -

Böse Mädchen sterben nicht
von Christina Henry

Bewertet mit 5 Sternen

Erster Eindruck:

Für mich war „Böse Mädchen sterben nicht“ der erste Roman der sehr gefeierten Autorin Christina Henry. Die „grausameren“ Märchen-Adaptionen aus ihrer Feder (u.a. Alice im Wunderland oder auch Peter Pan) haben mich bisher nicht so gereizt, dafür war ich aber umso neugieriger auf dieses Buch. Drei Frauen, drei Storys und ein albtraumhafter Plan – mehr brauchte es nicht, um mich direkt zu catchen.

Schreibstil/Aufbau des Buches:

Besonders gut gefallen hat mir die Dreiteilung des Buches. Zuerst begleiten wir Celia, ehe wir später dann Allie und Maggie kennenlernen. Die drei Schicksale sind meisterhaft miteinander verwoben, doch davon ahnt man auf den ersten Seiten noch herzlich wenig.
Die Autorin baut durchweg Spannung auf, zeichnet drei völlig unterschiedliche Hauptfiguren, die charakterlich weitestgehend sehr unterschiedlich sind, jedoch eine Gemeinsamkeit zu haben scheinen: Sie sind starke, schlaue und zähe Persönlichkeiten, die dem Albtraum trotzden, dem sie in ihrem Leben begegnen.

Ich hab den Schreibstil der Autorin ab Seite eins an gemocht, denn er besitzt die perfekte Balance zwischen Detailreichtum und Spannungsaufbau. Da die drei „Hauptstorys“ sich zu einer großen Zusammenfügen, hat die Autorin natürlich innerhalb der kleinen Kosmen deutlich weniger Platz für Tiefe – sollte man zumindest meinen. Doch weit gefehlt – die Autorin schafft es auf rund 150 Seiten pro Story so gekonnt ein Bild für den Leser zu zeichnen, dass ich selbst erstaunt war.

Inhalt:

Inhaltlich lernen wir zuerst Celia kennen, die aufwacht und erschrocken feststellt, dass ihr Leben nicht ihr Leben zu sein scheint. Alles daran wirkt fremd – das Haus in dem sie lebt, der Mann der neben ihr im Bett liegt und behauptet ihr Ehemann zu sein und selbst das Kind, dass ihre Tochter sein soll erkennt sie nicht wieder. Celia versucht herauszufinden, was es damit auf sich hat und ob sie vielleicht verrückt ist. Doch schnell merkt sie, dass nicht sie diejenige ist mit der nichts stimmt, sondern vielmehr die Welt verrückt ist, in der sie sich befindet … Aus Spoilergründen möchte ich nicht zu viel verraten, nur so viel: Ich hatte Gänsehaut beim Lesen, weil der bloße Gedanke in einem fremden Leben aufzuwachen mich derart geängstigt hat.

Im Anschluss lernen wir Allie kennen, die gemeinsam mit ihrer Clique einen spontanen Trip in eine abgelegene Waldhütte unternimmt. Unnötig zu erwähnen, dass das gewaltig schief geht und in bester Horrorfilm-Manier ein Freund nach dem anderen nun ja – das zeitliche segnet. Was jedoch wie ein absoluter 0815-Handlungsstrang wirkt, webt sich so unfassbar genial mit der ersten Handlung zusammen, dass ich bereits an diesem Punkt wusste, dass es sich bei dem Buch um ein Highlight handeln würde. Ich konnte nicht ahnen, dass die Geschichte mit der dritten Story noch absurder werden würde.

Dort treffen wir nämlich auf Maggie, die gemeinsam mit anderen Frauen gefangen genommen wurde, um an einer noch tödlicheren und grausameren Panem-Version teilzunehmen. Das „Spiel“, in dem sich die wehrlosen Frauen befinden hat nur ein Ziel – jede von ihnen zu töten. Und als wäre das Spiel nicht schon tödlich genug, kann Maggie auch den anderen Mitspielerinnen nicht wirklich trauen.

Keine der drei Frauen ahnt, dass ihre völlig unterschiedlichen Albtraumszenarien auf eine perfide Art und Weise miteinander verknüpft sind, was dieses Buch einfach zu einem richtigen Pageturner macht.

Fazit:

Für mich war „Böse Mädchen sterben nicht“ eine absolute Überraschung. Dieses Buch habe ich innerhalb kürzester Zeit gelesen, musste aber dennoch länger drüber nachdenken, wie gruselig dieses Szenario eigentlich nicht. Mich hat die Geschichte an den Film „Cabin in the woods“ erinnert, den ich damals total gefeiert habe, weil die Idee dahinter genial war. Ich werde mich jetzt wohl doch mal den anderen Büchern der Autorin widmen, denn dieses Buch hat mir gezeigt, dass mir da vermutlich eine Menge an Lesespaß entgangen sein muss!