Rezension

Spannende Fortsetzung der Reihe

Alea Aquarius 03. Das Geheimnis der Ozeane - Tanya Stewner

Alea Aquarius 03. Das Geheimnis der Ozeane
von Tanya Stewner

Bewertet mit 5 Sternen

„...Der goldblaue Regen beschwor ein großes Gefühl in ihr herauf, ein Gefühl von immenser Freiheit und unendlicher Weite. Und von Glück. Wie in einem wilden Freudentaumel schauerte der Regen sein Lied auf sie herab...“

 

Lennox und Alea sind zurück auf der Alpha Cru. Ihre Erlebnisse in Schottland (siehe Teil 2 der Serie) geben für die Fahrt des Schiffes ein neues Ziel vor. Alea hofft, ihren Vater in Island zu treffen. Doch der Weg dorthin ist nicht ohne Gefahren. Alea weiß noch zu wenig, wie sie sich im Meer zu verhalten hat.

Die Autorin hat erneut ein fesselndes Abenteuer der Cru mit Alea, Lennox, Tess, Ben und Samuel geschrieben. Das Buch ließ sich nur schwer aus der Hand legen.

Der Schreibstil des Buches ist angenehm lesbar. Mehr und mehr darf ich als Leser über die untergegangene Welt unter Wasser erfahren. Gleichzeitig lerne ich weitere magische Wesen kennen. Sie werden gut beschrieben und haben jeder ihre besondere Aufgabe. Die Welt unter Wasser birgt für Alea ungeahnte Gefahren. Nicht alle sind menschengemacht. Bei den durch Menschen verursachten Problemen werden in dem Teil zwei besonders hervorgehoben. Das ist zum einen die Ansammlung von Plastemüll, zum anderen die kostengünstige Verklappung von Gift im Meer. Beides Themen sind geschickt in die Handlung integriert und erhöhen den Spannungsbogen.

Gleichzeitig werden die persönlichen Beziehungen auf dem Schiff komplizierter. Vor allem Alea, Tess und Lennox sind in einem Alter, wo aus Freundschaft schnell mehr werden kann. Wie aber geht man auf engem Raum damit um? Diese Frage spielt vor allem Dingen in den ersten Kapiteln eine Rolle.

Sehr schön dargestellt wird die Landschaft auf Island. Dort erlebt Alea nicht nur eine Überraschung. Das Rätsel des Virus steht genauso im Mittelpunkt wie die spannende Erzählung einer Nixe. Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass Alea eine besondere Aufgabe in ihrem Volk hat, dass sie dazu aber die Hilfe der Landgänger, wie die Meermenschen die Menschen nennen, braucht. Zwei Gedanken bewegen sie. Zum einen hofft sie, andere Meerkinder zu finden, zum zweiten hält sie es für möglich, mit Hilfe ihres Blutes einen Impfstoff gegen das Virus zu bekommen, denn es muss ja einen Grund haben, dass sie dagegen immun ist.

Schöne Lieder sind im Laufe der Reise entstanden. Die Cru-Mitglieder konnten ihre Talente weiter entfalten. Und Samuel muss staunend erkennen, dass seine Fusselsammlung einen ganz besonderen Schatz birgt.

Neben ernsten und spannenden Abschnitten finden sich im Buch auch romantische Stellen. Obiges Zitat ist ein Beispiel für die Aussagekraft der Sprache und die Verwendung treffender Metapher. Schön dargestellt werden die Emotionen der Protagonisten. So ist die Freude von Tess und Alea über die erste selbstständige und gelungene Schleusenfahrt mit den Händen greifbar. An anderen Stellen überwiegen Melancholie und Hoffnungslosigkeit. Ben ist und bleibt der Ruhepol der Cru, während Samuels überschäumende Lebensfreude und seine Anschmiegsamkeit manch ernste Situation auflockern.

Das Cover mit dem tanzenden Pärchen auf den Wellen ist ein Hingucker.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Da mir die Autorin auf den letzten Seiten schon verraten hat, wohin die Reise geht, freue ich mich auf weitere Abenteuer.