Rezension

Sphinx & Cadence

Killing Butterflies - M. Anjelais

Killing Butterflies, deutsche Ausgabe
von M. Anjelais

Bewertet mit 3 Sternen

Es ist ein Drama über eine Liebe, die genauso kaputt ist, wie die Psyche der Beteiligten.

Zu Beginn erfährt man viel über die Freundschaft der Mütter und ihren Plänen, und somit auch über Sphinx und Cadence. Dies ist wichtig, damit später die Fäden der Geschichte zusammengeführt werden.

Sphinx und Cadence wachsen miteinander auf und sind die besten Freunde. Bis zwei Vorfälle geschehen und Sphinx an ihrem Freund, den sie selbst als strahlenden Held bezeichnet, zweifelt. Zudem sind diese Vorfälle entscheidende Wendepunkte für den Verlauf der Geschichte.

Ab dem Moment nach dem zweiten Geschehnis ist nichts mehr wie es mal war. Cadence und seine Mutter ziehen weg und beiden sehen sich erst mit 16 wieder. Cadence ist sterbenskrank, aber auch immer noch höchst gefährlich. Am Ende jedoch versteht man, warum der Charakter „Cadence“ so und nicht anders hätte sein dürfen. Oder mit anderen Worten: Die Botschaft ist angekommen!

Killing Butterflies ist feinfühlig, leise und gleichzeitig beängstigend. Cadence und Sphinx sind zwei extrem gegensätzliche Charaktere. Sie zart und er angsteinflößend (vielleicht ist das auch der Grund, weshalb er mir von Anfang an unsympathisch war).

Es geht für einen Jugendroman genau tief genug, um die menschliche Psyche näher zu erleuchten und zu fürchten. Macht, Abhängigkeit, Stärke und Verletzlichkeit sind wichtige Bestandteile mit denen sich die Beziehungen untereinander beschreiben lassen.

Der Schreibstil (die Geschichte wird aus Sphinx Sicht erzählt) hat mir sehr gut gefallen. Die Seiten sind nur so dahingeflogen. Manchmal wäre es vielleicht ganz schön gewesen, die Sichtweise eines anderen Charakters kennen zu lernen, besonders die von Cadence hätte mich sehr interessiert.

Ein Pluspunkt geht an die schöne Covergestaltung, dass einen Schmetterling zeigt. Im Verlauf des Buches wird klar, dass das Cover nicht nur schön ist, sondern einen direkten Bezug zum Buch darstellt.

Fazit:
Das Buch wird die Meinungen spalten, aber genau das ist es, was die Geschichte ausmacht: sie spaltet. So, wie ein Schmetterling zwei Seiten hat: diese böse, alles zerstörende Raupe und der liebevolle und wunderschöne Schmetterling, der aus diesem bösen Geschöpf empor steigt. Hut ab vor der Schriftstellerin mit ihren gerade mal 20 Jahren, so ein in die Tiefe der menschlichen Psyche gehendes Buch zu schreiben.

Es gibt bessere, aber auch schlechtere Romane dieser Art. Alles in allem wäre es ein Buch mit 4 Sternen. Leider gibt es dann doch noch ein paar Dinge die mich sehr gestört haben. Wie die ewig währende Freundschaft der Mütter, selbst als der zweite erschreckende Vorfall passiert ist. Außerdem, das immer gute in einem sehen wollen. Der Junge ist ein Psychopath (leider auch schon in jungen Jahren) und da hilft auch nicht „dass wollte er nicht“ oder „das war nicht seine Absicht“. Wenn ich Leigh wäre, hätte ich mich schon gefragt, was mit ihm nicht stimmt und hätte ihn zum Arzt oder noch besser gleich mal zum Psychiater gebracht und hätte ihn durchchecken lassen. Aber es wurde abgehandelt als wäre das nicht weiter schlimm. Einzig allein Sphinx Vater spürte, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Aber die Warnungen wurden nicht ernst genommen.

Daher letztendendes 3 von 5 Sternen