Rezension

Sprachgeschwurbel tötet Witz und Spannung

Kreizkruzefix - Monika Pfundmeier

Kreizkruzefix
von Monika Pfundmeier

Bewertet mit 2 Sternen

 

Ein Oberammergau-Krimi wird uns versprochen und „ein Regionalkrimi mit Biss und Herz“. Tja, darauf hatte ich in der Tat gehofft, obwohl mir das Buch mit seinem spinatgrün gefärbten  Schnitt schon genug Warnung hätte sein müssen.

 

Oberammergau, kurz vor Beginn der Passionsspiele, mitten in den Vorbereitungen und Proben. Da findet Theres Hack, grantige Metzgerin mit neumodischen Ambitionen, Sophie und Franz Thaller samt ihrem Hund getötet auf ihrem Hof. Das lässt sie, Theres, ins Visier der Ermittlungen geraten. Doch da gibt es noch ganz andere Personen, auf die die Kommissare Anton Sollinger und Toni Baurieder ihr Augenmerk richten sollten…

 

Das Gute zuerst: Tatsächlich wird der für den Leser überraschende Täter erst auf den letzten Seiten des Buches offenbart. Und es gibt für mich sogar einen Sympathieträger im Buch,  nämlich Wolfin, eine irische Wolfshündin.

Doch ansonsten schleppen sich die Seiten so dahin, von Spannung keine Spur. Die Autorin spielt selbstverliebt mit ihrer Wortakrobatik und verliert dabei völlig aus den Augen, wie ein Krimi dramaturgisch aufgebaut werden sollte, um den Leser zu fesseln. Mit vielen Klischees und Überzeichnungen will Monika Pfundmeier Tradition und Moderne gegeneinander ausspielen, was dank der intoleranten Einseitigkeit nicht überzeugend wirkt. Leider macht das Sprachgeschwurbsel, das originell wirken soll, alles kaputt. „Der Schlaf kauerte sich irgendwo hinter den Kleiderschrank“ oder „Ein geschmiedeter Halter bettelte um eine Kerze“. Die Originalität der Sprache frisst die Lesbarkeit auf. Vielleicht sollte sich die Autorin ein anderes Genre suchen, wenn sie so große Freude an manirierten Sprachbildern hat. Für einen Krimi taugen sie jedenfalls nicht. Schade.