Rezension

Stadtpflanze trifft auf Tierarzt auf dem Land

Hin und nicht weg - Lisa Keil

Hin und nicht weg
von Lisa Keil

Bewertet mit 5 Sternen

Anabel lebt in Berlin und hat trotz ihres Kellner-Jobs im „Triple x“ nicht genug Geld, um die Miete für ihr kleines WG-Zimmer zu bezahlen. Ihr Vater, bei dem sie Schulden anhäuft, liegt ihr deswegen schon lange in den Ohren. Doch als nun auch ihre Freunde sagen, dass es so nicht weitergehen kann, muss sie erst mal raus aus Berlin. Einem spontanen Impuls folgend landet sie auf der Landhochzeit ihres Cousains Lasse. Doch die spießige Veranstaltung, auf der ihr Vater das Gespräch mit ihr suchen will, ist nicht so ihr Ding. Als Rob, Tierarzt und Trauzeuge der Braut, zu einem Notfall muss, fährt sie einfach mit. Gegenüber ihres Vaters erfindet sie einen Aushilfjob in Robs Praxis, den der kurzerhand tatsächlich einrichtet. Vielleicht ist das für den Übergang gar nicht so verkehrt - aber eine Stadtpflanze wie sie hält es auf dem Land sicherlich nicht lange aus.

Das Buch beginnt mit einer Hochzeitsfeier, über die sich Leser des ersten Bandes freuen werden. Aber auch ohne Vorkenntnisse kann man problemlos in diesen Liebesroman eintauchen. Rob ist als Trauzeuge an Kayas Seite. Auch wenn er noch immer in sie verliebt ist, hat er sich damit abgefunden, dass die beiden nie mehr sein werden als beste Freunde. Eine kleine Auszeit, die ihm ein tierischer Notfall beschert, kommt ihm dennoch sehr gelegen. Anabel ist spontan auf der Feier gelandet, kennt kaum jemanden und fällt mit ihren bunten Haaren und Tattoos auf. Die beiden kommen ins Gespräch und Anabel nutzt die Chance, ihrem Vater noch eine Weile aus dem Weg zu gehen.

Rob ist Tierarzt mit Leib und Seele. Auch wenn er viel arbeiten muss, kaum Urlaub hat und oft nachts und am Wochenende zu Notfällen gerufen wird, liebt er seinen Job. Ich fand es interessant, tiefere Einblicke in seine Arbeit zu erhalten. Die Autorin ist selbst Tierärztin und hat ihr Wissen gelungen einfließen lassen. Weil Anabel Erfahrungen als Krankenschwester hat erledigt sie für Rob nicht nur Bürokram, sondern kann ihm mit einigen Handgriffen assistieren.

Für Anabel ist der Job bei Rob eine gute Gelegenheit, die Schulden bei ihrem Vater abzustottern. Ihr Chef ist für ihren Geschmack allerdings zu gutaussehend und glattgestriegelt, als dass sie Interesse an ihm entwickeln könnte. Doch die gemeinsamen Einsätze schweißen die beiden immer mehr zusammen. Ob da nicht doch Gefühle ins Spiel kommen? Die Geschichte konnte mich gut unterhalten und die Seiten flogen nur so dahin. Ich fieberte mit, während die beiden Höhen und Tiefen durchleben.

„Hin und nicht weg“ ist eine Wohlfühlgeschichte rund um die Stadtpflanze Amelie und den Tierarzt Rob. Neben der Liebesgeschichte erhält man als Leser spannende Einblicke in Robs Arbeit mit sehr authentischen Schilderungen, da die Autorin vom Fach ist. Ich fand die Geschichte rundum gelungen und gebe deshalb eine klare Leseempfehlung!