Rezension

starke Männer sind eben auch nur Menschen

Die Seele des Bösen - Besessenheit - Dania Dicken

Die Seele des Bösen - Besessenheit
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Auch der 10 Band um die Profilerin Sadie Scott hat mich total gefesselt. Da man die Protagonisten ja jetzt gut kennt, ist es immer sehr interessant, wenn man sie in Aktion erlebt und man ihr Verhalten doch nicht immer voraussehen kann. Diesmal erleben wir Sadie wieder voll im Einsatz und mit guten Schlussfolgerungen kann sie den aktuellen Fall wieder gut lösen. Es war interessant und man lernte wieder neue Aspekte kennen. Manchmal total unheimlich, was da zutage kommt und für uns normal Sterbliche in der Realität sicher nicht oft zu erleben. Aber so konnte der Leser schon einiges Neues erfahren und wieder über die tiefen Abgründe der menschlichen Psyche staunen. In diesem Band wird es allerdings für unsere Protagonisten besonders schwer. Denn Matt ist persönlich betroffen und zwar in so einer Art und Weise, mit der er - und damit auch wir - nicht gerechnet hat. Die Situation, in die er gerät verunsichert ihn total und bringt sein Bild von sich als Mann total durcheinander. Auch der Leser erkennt die Veränderungen, durch die genauen und detaillierten Beschreibungen seines Verhaltens klar und deutlich. Das macht es für mich als "passiven" Leser auch sehr schwer. Man möchte ihm helfen, aber das geht natürlich nicht. Aber auch Sadie kann nicht an ihn herankommen, obwohl sie ja am besten verstehen kann, wie es ihm geht. Ihre eigenen Erlebnisse stehen dem ja in nichts nach. Interessant an dem Fall war für mich, wie verschieden Männer und Frauen, die Opfer waren, mit diesem Thema umgehen. Die Reaktion ist total verschieden und auch teilweise das Verständnis der Umgebung kommt anders rüber. Und wie in jedem Band - man lernt wieder etwas hinzu - die veschiedenen Arten des Stalking waren mir jedenfalls vorher nicht bekannt. Alles ist wie immer in sehr spannenden und nervenaufreibenden Handlungen eingebettet. Der Leser hat hier kaum Zeit zu verschnaufen. Umso schöner fand ich es, das ein neuer Detective -  Nathan Morris - im Geschehen auftaucht und Sadie ein guter Freund wird. Ich fand ihn sofort sympathisch und er passt gut in den Freundeskreis von Sadie und Matt rein. Er wird auch sofort in den privaten Kreis aufgenommen und ich denke, wir werden ihn noch öfter erleben. Aber auch Phil wurde seiner Rolle als Retter in der Not wieder gerecht. Er wirkt immer so unscheinbar und dann kommt doch sein Beruf beim SWAT-Team durch und er vollbringt trotz Gefahren wieder gute Taten. Wahrscheinlich kommt es daher, das er in seinem Privatleben eher ruhig lebt. Aber als Freund ist er immer zur Stelle.

Es war jedenfalls wieder ein sehr abwechslungsreicher Band um die Profilerin Sadie Scott und ihre Freunde und Kollegen. Ich verfolge jedenfalls die ganzen Entwicklungen der Protagonisten sehr gerne, deren Leben sich z.B. bis nach England ausdehnt - Andrea Thornton als Freundin und Kollegin. Es ist immer eine sehr lebendige Erzählung und man kann sich durch die detaillierten Beschreibungen der Situationen und Erklärungen zu Fachbereichen alles sehr gut vorstellen. Der Leser ist hier immer mitten im Geschehen drin.