Rezension

Stolzenburg, Silvia - Der Teufelsfürst

Der Teufelsfürst - Silvia Stolzenburg

Der Teufelsfürst
von Silvia Stolzenburg

Bewertet mit 5 Sternen

Ein düsterer Roman, der Mitte des 15.Jahrhunderts spielt. Eine spannende und einnehmende Geschichte, die gute Unterhaltung bietet.
Das Vorwort gibt eine informative Einführung in die Geschichte, in die historische Hintergründe dieser Zeit, gibt Auskunft über die Zustände im Land um die Jahre 1430.

Auch die Hauptprotagonisten werden gleich vorgestellt. Vlad Draculea ist zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt, sein Bruder Radu erst 11. Beide befinden sich in der osmanischen Geiselschaft des Sultans.  
Die Kapiteln, die in dem Palast des Sultans sich abspielen sind emotional sehr bewegend, es fällt einem nicht leicht, darüber zu lesen, wie die beiden Brüder behandelt werden, welche Geißelungen und Erniedrigungen, die beiden ertragen müssen.

Parallel dazu wird die Geschichte aus dem Ulm erzählt. Es geht um die Familie von Katzenstein: Zehra, ein 14jähriges Mädchen, das allerdings schon einen Verlobten hat, Nikolaus Nidhard, ihr Bruder Utz, ein 15jähriger. Da der Vater der beiden unerwartet eines ungeklärten Todes stirbt, muss Utz die Rolle des Herrn im Haus übernehmen. Doch der Tod des Vaters ist erst der Anfang des Leidensweg, insbesondere für die Zehra, die der Hexerei angeklagt wird...
Wie wird sich das Leben für Vlad und Radu in der Gefangenschaft entwickeln? Was wird aus Zehra und ihrem Bruder? Und was haben diese Familien miteinander zu tun...

Der Roman hat mir gut gefallen, sowohl von dem Sprachstil - ich finde, dass Frau Stolzenburg es wunderbar gelungen ist, die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen, als auch von dem Inhalt her - eine spannende stimmungsvoller Geschichte, nicht nur um Vlad Draculea und seinen Bruder. Die Beschreibungen sind bildhaft und lassen die Handlungsszenen vor dem inneren Auge entstehen. Emotional hat mich der Roman ebenfalls angesprochen und lies mich nicht kalt. Auch wenn es stellenweise wegen der grausamen Episoden, einem schon sehr nahe gehen konnte. Doch ich fand es gut, dass die Autorin diese dunkle Seite der Zeit in die Handlung miteinbezogen hat, es lässt die ganze Geschichte authentischer und glaubhafter wirken.

Silvia Stolzenburg hat in dem Roman gekonnt die Fiktion und Realität verbunden. Ganz besonders interessant in diesem Zusammenhang fand ich das Nachwort, in dem sie erklärt, welche Momente und Fakten den Tatsachen entsprechen, und welche reine Fantasie sind. Auch im Namensverzeichnis wurden die, historisch belegte Personen, gesondert aufgeführt.
 
Ein gut gelungener historischer Roman, der Lust auf die Fortsetzung mach.  Ich habe das Buch gerne gelesen