Rezension

super spannend, ganz wie ein Thriller sein soll

Federspiel - Oliver Ménard

Federspiel
von Oliver Ménard

Bewertet mit 5 Sternen

"Federspiel" ist der Debüthriller von Oliver Ménard, fast nicht zu glauben dass es sich bei der vorliegenden Story um ein Debüt handelt.

Worum geht es? Hauptprotagonistin ist die Journalistin Christine Lenève, die im Fall einer verschwundenen Fernsehreporterin Nachforschungen anstellen soll. Sarah Wagner ist spurlos verschwunden, die Polizei wird nicht aktiv, doch Sarahs Chef macht sich Sorgen, vermutet dass Sarah entführt wurde. Er  engagiert Christine, die als Journalistin einen gewissen Ruf genießt. Ihr zur Seite steht ihr Exfreund Albert, der als Computernerd und Hacker seine Fähigkeiten mitbringt.

Schon bei der genauen Begutachtung von Sarahs Wohnung wird  den beiden klar, dass Sarah nicht freiwillig untergetaucht ist, Christine findet eindeutige Spuren die auf Stalking und eine Entführung hindeuten. Ihre Recherche bringt die beiden auf die Spur eines Serienkillers, der vor vielen Jahren sein Unwesen in der ehemaligen DDR trieb. Der damals ermittelnde Kommissar ist inzwischen in Ruhestand, hat mit dem Fall aber nie abgeschlossen und wird für Christine und Albert eine wertvolle Hilfe.

Oliver Ménard schreibt packend, von der ersten Zeile an ist die Handlung spannend, denn man erlebt die Entführung Sarahs hautnah. Schon hier hatte ich Gänsehaut, so plastisch ist die Situation beschrieben, als Sarah gesaltk wird und sich ihr Entführer sie beobachtet, sich ausmalt, was er mit ihr alles anstellen wird.

Mit der Einführung von Christine und Albert kommen zwei interessante Figuren ins Spiel, deren Beziehung problembelastet ist. Nach und nach erfährt man einiges über Christines Vergangenheit, was sie zu der Frau gemacht hat, die sie heute ist. Christine ist nicht die typische Protagonistin, mit all ihren Problemen ist sie eine etwas schwierige Hauptperson, die mir trotzdem sehr sympathisch war. Einfach weil sie ungewöhnlich ist, frei Schnauze redet und mutig ist, über sich selbst hinaus wächst. Ein weiterer starker Charakter ist Erik Bergmann, der Kommissar a. D. Anfangs wirkt er unsympathisch, das ändert sich aber im Verlauf. Auch die anderen Figuren sind sehr gut gezeichnet und haben Charakter.

Die Handlung an sich ist super spannend, immer wieder gibt es Einschübe aus der Sicht des Täters, die einen Einblick in seine Denke geben. Für mich war die Handlung nicht vorhersehbar, es gibt mehrere Wendungen mit denen ich nicht gerechnet hätte und die mich überraschten. Am besten hat mir gefallen, dass es zwei Showdowns gibt. Ein Thriller, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Fazit: Insgesamt ein super spannender Thriller der mich in Atem gehalten hat. Unbedingt zu empfehlen! Ich freue mich auf eine Fortsetzung.