Rezension

Super spannend geschrieben

Das Verbrechen - David Hewson, Soren Sveistrup

Das Verbrechen
von David Hewson Soren Sveistrup

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Verbrechen
Ich kenne die Fernsehserie nicht und deswegen habe ich auch nicht den Vergleich. Aber was ich bemängeln muss, ist die Dicke des Buches, obwohl sich das Buch durchweg flüssig liest und auch sehr unterhaltsam ist, hätten so vielleicht 200 Seiten weniger dem Buch gut getan.
Inhalt: Sarah Lund, eine Vicekriminalkomissaer, will eigentlich mit ihren Sohn zu ihren Freund Bengt nach Schweden ziehen. An ihren letzten Arbeitstag wir ihr Jan Meyer vorgesetzt, ein komischer Kauz, der ihr Nachfolger werden soll. Aus dem Umzug wird nichts, denn sie werden zur Leiche eines Mädchens gerufen, was aber sehr viele Verwirrungen auslöst. Und nicht nur die Zeugen verhalten sich passiv und bedienen sich öfter einer Notlüge, sondern auch die Politik spielt eine Rolle. Lund wird ab und zu vom Dienst suspendiert, aber trotzdem ermittelt sie immer weiter, bis Meyer angeschossen wird, da wendet sich das Blatt. Es gibt sehr viele Wege, die der Autor geht, um den Leser in eine andere Richtung zu ziehen, damit er nicht sofort weiß, wer der Mörder ist. Denn der Mörder ist wiedermal im engeren Familienkreis zu finden.
Mein Fazit: Ein spannendes Buch, was sich sehr schnell liest, leider ist mir aufgefallen, dass es sehr viele Sätze mit schon mal erwähnten Inhalt gibt, die nochmal am Rand erwähnt werden. Was vielleicht zum besseren Verständnis führt, aber deswegen auch eine so stattliche Seitenzahl hervorbringt. Es ist ein Krimi, bei dem man nicht weiß, wer der Täter sein soll, denn die Leute, die man immer im Verdacht hat, werden wieder vom Autor weggeschrieben und ein neuer potentieller Täter kommt wieder in Frage. Die Darstellung der beiden Polizisten hat mir nicht gut gefallen, denn Lund wurde als arbeitendes, sich nicht um Privatangelegenheiten kümmernde, nur auf den Fall fixierte Frau dargestellt, deren Privatleben immer mehr den Bach hinunter geht und die es auch gar nicht will, denn sie sieht nur den fall, so arbeitsbesessen kann keiner sein, meiner Meinung nach. Auch Meyer kommt nicht gut weg, denn er arbeitet überhaupt nicht mit ihr zusammen und schaut auch nicht so genau hin, also das Gegenteil von Lund. Aber dir Personen drum herum werden mit so viel Gefühl beschrieben, dass man sie gern haben muss und in keinem eigentlich einen bösen Menschen vermutet. Dieses Buch macht zudem nachdenklich, was heutzutage in der Politik schon alles möglich ist und wer alles zum Stillhalten verdonnert wird, wenn er seinen Job behalten will. Alles eine Frage des Geldes. Sehr faszinierend fand ich den Umgang der Familie des ermordeten Mädchens umgesetzt, so feinfühlig und emotionsbeladen beschrieben, dass es manchmal sehr zum Weinen anrührte.
Ein Buch, dass ich jeden Krimifan nur empfehlen kann, ich war begeistert. Es gibt nur den einen Punkt Abzug wegen der Dicke des Buches und Wiederholungen, ansonsten sehr gut!