Rezension

Tango, Schach, Gigolos und die Liebe

Dreimal im Leben - Arturo Pérez-Reverte

Dreimal im Leben
von Arturo Perez-Reverte

Bewertet mit 5 Sternen

Es beginnt mit einem glühenden Tango auf einem Kreuzfahrtschiff Richtung Buenos Aires und endet mit einem Schachturnier in Sorrent. Dazwischen entspinnt sich eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, die alle Zeit zu überdauern scheint. Arturo Pérez-Reverte hat mit seinem Roman „Dreimal im Leben“ einen wunderschönen, sehnsuchtsvollen Roman geschaffen, der einen in die abenteuerliche Welt der Liebe, der Leidenschaft, der Gigolos und des Verbrechens entführt.

Die beiden Protagonisten heißen Max und Mecha. Als sie sich das erste Mal begegnen, schreiben wir das Jahr 1928. Er, gutaussehend, charmant, heißblütig, arbeitet als Eintänzer auf einem Ozeandampfer. Sie, jung, elegant, betörend schön, ist die Frau eines berühmten Komponisten. Der Tango bringt die beiden zusammen. In Buenos Aires angekommen soll Max dem Ehepaar den unverfälschten, ursprünglichen Tango zeigen und so landet das Trio in einer anrüchigen Bar. Doch diese Nacht ändert alles. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg laufen sich Max und Mecha unter völlig anderen Umständen in Nizza über den Weg. Doch es müssen nochmal fast 40 Jahre vergehen, ehe die Geschichte der beiden bei der Schachweltmeisterschaft in Sorrent ein Ende nimmt.

Pérez-Reverte erzählt sehr elegant, atmosphärisch und bildgewaltig. Man spürt regelrecht die Kraft der Musik und gerade die Szenen in der etwas zwielichtigen Bar in Buenos Aires sind sehr stimmungsvoll beschrieben. Sehr gelungen fand ich auch die Charaktere, die doch sehr außergewöhnlich und – für eine Liebesgeschichte – auch etwas ungewöhnlich waren. Max der undurchsichtige Gigolo, der es faustdick hinter den Ohren hat, ein Gentleman, aber auch ein Gauner. Mecha, die abgebrühte Schöne, die einerseits so verletzlich wirkt, sich aber nicht verletzen lässt. Nebenbei erfährt man auch noch einiges über die Geschichte des Tangos und Schach. Ein toller Roman voller wehmütiger Nostalgie, sinnlich und melancholisch.