Rezension

vergangener Glanz

Dreimal im Leben - Arturo Pérez-Reverte

Dreimal im Leben
von Arturo Perez-Reverte

Bewertet mit 4 Sternen

Der Roman "Dreimal im Leben" von Arturo Perez-Reverte erzählt die Lebensgeschichte von Max Costa. Der junge Max jobt als Eintänzer auf einem Kreuzfahrtsschiff. Dort trifft er die gut aussehende Mecha Inzunza, die mit ihrem Mann einem berühmten spanischen Komponisten dort Urlaub macht. Bereits beim ersten Tanz findet er Mecha sehr interessant. Wie es der Zufall so will trifft Max die Frau noch zweimal in seinem Leben wieder. Das letzte Mal trifft er sich in Sorrent, wo ihr Sohn, ein berühmter Schachspieler, gerade den Schachweltmeister herausfordert. Doch Max Leben wird nicht nur von guten Dingen bestimmt. Er gerät des öfteren mit dem Gesetz in Konflikt und gerät auch in die ein oder andere unangenehme Situation hinein.

Alles in allem finde ich den Roman sehr gelungen. Besonders interessant finde ich die Person des Max Costa, denn er hat mich sehr oft überrascht. Seine Handlungen sind manchmal erst nach einigen Erklärungen zu verstehen und manchmal versteht man sie, würde jedoch selbst nie so handeln. Ich finde die Zeit, in der der Roman spielt sehr gelungen, da ein gewisser vergangener Glanz beschrieben wird, den man sich sehr gut vorstellen kann. Auch die vermittelte Atmosphäre macht den Roman zu etwas besonderem. Besonders interessant finde ich die Beziehung von Mecha und Max, da diese beiden gesellschaftlich nicht unterschiedlicher sein könnten. Max gibt zwar vor zur oberen Schicht der Gesellschaft zu gehören, er gliedert sich auch sehr gut ein, jedoch ist ihm dabei immer klar, dass er nur eine Rolle spielt. Dennoch scheint ihm diese Rolle Spaß zu machen.

Den Stil des Romans finde ich ebenfalls sehr gelungen. Jedoch muss ich sagen, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, dass das Buch kein Ende nimmt. Ich hatte das Gefühl Stunden lang zu lesen und inhaltlich doch nicht weiter zu kommen. Zu diesem Gefühl haben sicherlich auch die vielen sehr langen Satzkonstruktionen beigetraten. Bei einigen Sätzen gibt es Einschübe, die inhaltlich einen ziemlichen großen Gedankensprung darstellen und somit der eigentliche Satz schwer nachvollziehbar machen. Jedoch passt der Schreibstil zur dargestellten Zeit und auch zur Handlung des Romans.

Ingesamt finde ich das Buch jedoch sehr gelungen und auf gewisse Weise besonders. Wer also einmal eine etwas ungewöhnliche Liebes- und Lebensgeschichte lesen möchte, dem ist dieses Buch sehr zu empfehlen. Es sollte einem nur bewusst sein, dass es sich nicht um eine leichte "Sommerlektüre" handelt.

Kommentare

Marianne Sibbing ergänzte am 11. Oktober 2013 um 12:38

Ich stimme der Einschätzung von Flipfloplady007 zu. Das Buch ist genau die Art Roman, die ich sehr gerne lese.