Rezension

Zwischen Tango und Schachspiel

Dreimal im Leben - Arturo Pérez-Reverte

Dreimal im Leben
von Arturo Perez-Reverte

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Sprichwort besagt, man würde sich immer zweimal im Leben treffen, bei Arturo Pérez Reverte treffen die Protagonisten dreimal im Leben aufeinander. Zum ersten Mal begegnen sie sich im Jahr 1928 auf einen Ozeandampfer, Max hat ein Engagement als Eintänzer. Neun Jahre später treffen sie sich in Nizza erneut. Ein letztes Aufeinandertreffen von Max und Mecha gibt es erst knappe 30 Jahre später. Zwischen diesen drei Begegnungen wechselt Arturo Pérez-Reverte in seinem Roman. Dabei bleibt es oft dem Leser überlassen, sich bezüglich Zeitpunkt und Ort der Handlung zu orientieren.

Sehr ruhig, mir fast schon ein bisschen zu ruhig, erzählt der Autor die Liebesgeschichte, die hauptsächlich von der erotischen Anziehung der Protagonisten zueinander, als von tiefen Gefühlen, lebt. Aber genau das ist es, was den Reiz dieses Romans ausmacht. Treffen sich die Beiden, ist ein Knistern spürbar. Der Leser bemerkt die erotische Spannung, die zwischen ihnen besteht. Diese Atmosphäre hat Arturo Pérez-Reverte unwahrscheinlich gut in Worte gefasst.

Max und Mecha blieben mir ein wenig zu konturlos. Der Autor hat es nicht geschafft in mir irgendwelche Sympathien oder Antipathien zu wecken. Er selbst behält auch erzählerisch eine recht große Distanz zu seinen Figuren. So blieben sie mir über 525 Seiten lang ziemlich gleichgültig. Daran änderten auch der inflationär vorkommenden Hinweise auf die Schönheit der beiden und die Beschreibungen derer leider nichts.

Der Plot des Romans ist durchaus interessant. Die Handlung zwischen Tango und Schachspiel anzusiedeln empfinde ich auch als durchaus gelungen. Ich hätte mir jedoch eine straffere Konstruktion und flottere Erzählweise gewünscht. So habe ich einen Roman gelesen, der ohne großen Nachhall in meiner Erinnerung bleiben wird.