Rezension

Teil 2 mit einer deutlich selbstbewussteren Protagonistin

Diesmal für immer
von Paige Toon

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meg lebt mit ihrem Sohn Barney und ihrem Freund Christian in einem kleinen Ort in den französischen Pyrenäen. Während Christian viel unterwegs ist, kümmert sich Meg um ihren Sohn. Doch dabei wird sie immer unruhiger: Barney ist inzwischen ein Jahr alt, und es wird allmählich deutlich, dass er keine Ähnlichkeit mit Christian hat, sondern mit seinem besten Freund, dem berühmten Rockstar Johnny Jefferson. Wie lange wird Meg ihren fatalen Seitensprung noch geheim halten können?

Dieses Buch ist die Fortsetzung von „Du bist mein Stern“. Ich empfehle jedem, zuerst den Vorgänger zu lesen. Ihn ihm erfährt man nicht nur, wie Meg sich überhaupt in diese Zwickmühle bringen konnte, sondern auch die Beziehungen zwischen den Charakteren werden verständlicher. Das recht offene Ende ließ zumindest mich jedoch unbefriedigt zurück, und deshalb habe ich mich gefreut, dass die Geschichte in „Diesmal für immer“ nun in die zweite und vermutlich letzte Runde geht.

Meine größte Hoffnung für dieses Buch war, dass die Charaktere sich endlich erwachsener verhalten und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Und siehe da: Mein Wunsch wurde erfüllt! Schon auf den ersten Seiten merkt man, dass Meg durch die Geburt ihres Sohnes reifer und selbstbewusster geworden ist. Doch ihr Seitensprung lässt sich nicht rückgängig machen, und sie muss sich allmählich den Konsequenzen stellen. Dies ist ein schmerzhafter Prozess für alle Beteiligten und hat erst einmal wenig von einer locker-leichten Liebesgeschichte, die das Cover vielleicht vermuten lässt. Aber darauf sollten sich Leser, die den ersten Teil schon kennen, eingestellt haben – irgendwie muss die verfahrene Situation ja gelöst werden.

Neben Christian taucht auch Johnny bald wieder auf der Bildfläche auf. Auf den ersten Blick scheint er noch ganz der alte, alkohol- und drogenabhängige Rockstar zu sein. Doch wer genau hinschaut, merkt, dass seine Beteuerungen, sich zu verändern, an Ernsthaftigkeit gewonnen haben – auch wenn das noch lange nicht heißt, dass er seine Vorsätze wirklich umsetzt. Das wilde Rockstarleben erlebt der Leser diesmal allerdings eher indirekt, denn wegen Barney geht Meg nur noch selten aus. Dementsprechend ist die Handlung auch ruhiger geworden und Meg hat mehr Zeit, um über ihre und Barneys Zukunft nachzudenken.

Die Geschichte kommt hauptsächlich mit den bekannten Charakteren aus. Neu hinzu kommt Lena, Johnnys neue persönliche Assistentin, die völlig anders war, als ich es erwartet hätte. Das war aber eine schöne Überraschung, denn entgegen meiner Erwartungen wurde sie mit gleich sympathisch. Gar nicht anfreunden konnte ich mich hingegen mit Johnnys Freundin Dana, die nicht nur völlig unsympathisch war – das war ja beabsichtigt - sondern deren einzige Aufgabe gefühlt darin bestand, Meg und dem Leser auf den Keks zu gehen.

Nach all dem Drama zu Beginn hat die Autorin natürlich nicht vergessen, dass sie eine Liebesgeschichte schreiben wollte, diesmal mit versöhnlicherem Ende. Wie wird Meg sich arrangieren? Mir hat die Auflösung gefallen, auch wenn es nach dem ruhigen Tempo des Buches zum Ende hin sehr schnell ging.

„Diesmal für immer“ konnte mich vor allem damit überzeugen, dass sich die Charaktere erwachsener verhalten als im Vorgänger. Trotzdem musste ich über Johnnys und Danas Verhalten und Megs Reaktion darauf noch einige Male den Kopf schütteln. Insgesamt ist es Paige Toon gelungen, Meg auf plausible Weise aus ihrem Schlamassel herauszuholen und dabei die Gefühle der Beteiligten authentisch zu schildern. Wer sich schon immer gefragt hat, wie es wohl ist, einen wilden Rockstar persönlich zu kennen, der sollte mit „Du bist mein Stern“ beginnen und die Geschichte mit „Diesmal für immer“ abschließen.