Rezension

'The Passengers' ist genial, spannend, erschreckend und gar nicht so realitätsfern

The Passengers - John Marrs

The Passengers
von John Marrs

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover:
Das Cover von John Marrs zweitem Buch ist diesmal ganz in Schwarz gehalten. Es zeigt in der Mitte einen blauen Power-Knopf, den die autonomen Autos haben, um gestartet zu werden. Ein sehr passendes Cover, das schlicht ist, mir aber sehr gut gefällt.

Die Geschichte:
Als die schwangere Claire Arden in ihr autonomes Auto steigt, ahnt sie nicht, dass dies der schlimmste Tag ihres Lebens wird. Gemeinsam mit sieben anderen Menschen muss sie feststellen, dass ihr Auto sich nicht mehr steuern oder kontrollieren lässt! Der Grund: Ihre Autos wurden gehackt und steuern auf eine große, tödliche Kollision zu! Zu diesen sieben weiteren Menschen zählen die ältere Schauspieldiva Sofia Bradbury, das Ehepaar Heidi und Sam Cole (je in einem Auto), die indische Ehefrau Shabana, Kriegsveteran Victor, die Asylbewerberin Bilquis und der Obdachlose Jude. Währenddessen wird die Untersuchungskommission für Unfälle mit autonomen Fahrzeugen ebenfalls gehackt, in dem die Krankenschwester Libby unfreiwillig Mitglied ist. Von da an wird alles, was in den Fahrzeugen und in der Kommission geschieht, live im Internet gestreamt. Schon bald kommt heraus, dass jeder Passagier ein Geheimnis verbirgt, das nun ans Licht kommt, und die Zuschauer entscheiden dabei online über Leben und Tod der Passagiere...

Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf das neueste Werk von John Marrs, in dem es um die Entführung von acht autonom fahrende Autos geht. Autonome Autos sind schon jetzt Realität, die Entwicklung ist zwar erst am Anfang, aber in den nächsten 10 oder 20 Jahren werden viele autonome Fahrzeuge auf den Straßen fahren, so dass die Geschichte zwar jetzt noch Fiktion ist, doch in einigen Jahren genau so passieren könnte. Die Geschichte beginnt mit der schwangeren Claire, die schnell mitbekommt, dass ihr Auto nicht das macht, was es soll, und nicht mehr unter ihrer Kontrolle steht. So geht es auch dem Obdachlosen Jude Harrison, der über 80-jährigen Schauspielerin Sofia Bradbury, dem Ehepaar Heidi und Sam Cole, dem Kriegsveteran Victor, der gedemütigten Ehefrau Shabana und der Asylbewerberin Bilquis. Irgendwie witzig ist dabei übrigens, dass Sophia denkt, das Ganze wäre eine Reality-TV-Show, in der sie nun mitspielt. Und für Sam und Heidi Cole ist es eigentlich der 10. Hochzeitstag, doch die beiden führen keine ehrliche Ehe mehr miteinander.

All diese Personen haben ihre Geheimnisse, die nach und nach live im Internet herauskommen, was wirklich krass ist. Und dann ist da ja noch Libby. Libby, die ihren Bruder verloren hat. Libby, die ungewollt in diese Situation geraten ist. Sie wurde für die Untersuchungskommission ausgewählt und durfte mit niemandem darüber reden. Doch nun sieht und erfährt das Internet alles. Libby ist Single, hat jedoch vor einer Weile einen Mann in einem Club kennengelernt, der ihr nicht aus den Kopf geht. Und der ist bei dieser grauenvollen Entführung live dabei! Ihr seht, es ist wirklich sehr viel los in dieser Geschichte, und es gibt so viele Geheimnisse. Der Hacker verknüpft diese acht Fahrzeuge und ihre Personen mit dem Untersuchungsausschuss, zu dem auch der rücksichtslose, egoistische Verkehrsminister Jack Larrson gehört, der ohne zu zögern Opfer bringt, um seine Ziele durchzusetzen.

So verläuft die Geschichte auf jeder Seite spannend und nach fast jedem Kapitel war ich geschockt über das, was da diesmal herausgekommen ist. Ich verrate hier natürlich (leider) keines der Geheimnisse, aber sie sind echt unerwartet und schockierend! John Marrs versteht es sehr gut, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten und seine Leser zu schocken, sodass sie beim Lesen den Atem anhalten. So ging es mir zumindest. Es ist euch bestimmt klar, dass nicht alles gut ausgehen kann, und das tut es auch nicht. Es steckt viel mehr hinter all dem, als anfangs angenommen. Das Schöne ist, dass das alles im Verlauf der Geschichte aufgedeckt und erklärt wird. Übrigens findet sich auch ein Hinweis auf John Marrs erstes Buch, 'The One – Finde dein perfektes Match' in in der Geschichte, das fand ich echt toll.

Der Schreibstil war für mich wieder sehr angenehm und flüssig zu lesen. Es wird aus der Erzählperspektive geschrieben, was ich sehr gut finde. John Marrs hat sich wieder einem aktuellen Thema gewidmet, und eine einzigartige, atemberaubend spannende Geschichte daraus gemacht. Und in der heutigen Zeit, in der so gut wie jeder ein Smartphone (mit Internet) hat, ist das Szenario mit dem Streamen und live abstimmen gar nicht so fern. Stellt euch nur mal kurz in eurem Kopf vor, das Entführungsszenario aus dem Buch würde Realität. Natürlich wäre jeder interessiert an dem Ausgang der Entführung, würde sich das anschauen, mit abstimmen und seine Meinung kundtun. Das ist unsere heutige Realität. Das Internet macht es möglich. Irgendwie erschreckend, oder nicht? Und auch die Gewissensfrage, ob ein Leben mehr wert ist als ein anderes wird hier thematisiert. Und jeder darf sich selbst fragen, ob er oder sie genauso entschieden hätte...

Alles in allem ist 'The Passengers - Du entscheidest über Leben und Tod' mit seinem treffenden deutschen Titel, seinem tollen Cover und seiner Geschichte ein wirklich geniales Buch, dass mich mit jeder Seite unterhalten und mitfiebern lassen hat. Deshalb kann ich jedem, der einen spannenden Thriller liebt, dieses Buch wirklich nur empfehlen.

Meine Bewertung:
Mir hat 'The Passengers - Du entscheidest über Leben und Tod' wieder sehr gut gefallen. Mit seinen gut durchdachten Geschichten und Ideen und seinem angenehmen Schreibstil hat er mich als Fan gewonnen. 'The Passengers' ist einfach spannend, erschreckend und gar nicht so realitätsfern, wie man anfangs vielleicht denken könnte. Ich vergebe fünf Sterne.