Rezension

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Tiefgründige Einblicke in das Privatleben eines 'Bollwerkes'

Das Gesicht der Anderen - Fabian Eder

Das Gesicht der Anderen
von Fabian Eder

Inhalt:

Magarete Boll, Tochter eines bedeutenden Waffenproduzenten, verliert durch einen tragischen Unfall, zu schulden ihres Vaters, ihr Gesicht. Von ihrer Abscheulichkeit gezeichnet, zieht sich die Millionenerbin nach dem Selbstmord ihrer Eltern zurück. Ohne ihren Gesichtsausdruck ist es anderen schwer möglich sie einzuschätzen. Dies macht sie zu ihrem Nutzen und versucht auf Abwegen ihr Leben zu meistern…oder auch nicht.

meine Eindrücke:

Von der ersten Zeile an ist man in dem Buch gefangen. Die Ereignisse, die zusammen die Handlung bilden, sind verschachtelt und lassen genug Freiraum, dass der Leser bis zum Schluss mit Spannung an der Geschichte dran bleiben will. Die Vorstellung, ohne jede Mimik, ohne ein Gesicht - somit auch ohne Identität? - ein so ansprunchsvolles und vielleicht auch verbittertes Leben zu führen, das aber erschreckende Konsequenzen für andere Menschen bedeuten wird, lässt einen erschauern. Ein erstklassiger Roman, der für jeden etwas zu bieten hat.

Klappentext: 

Ein Sommerfest in einem Schloss am Stadtrand. Eine Waffe, ein Schuss. Und eine junge Frau, die sich vom entstellten und einsamen Mädchen zu einer herrischen, knallharten Unternehmerin in der männerdominierten Welt der Waffen entwickelt. Ein durch Zufall gelöster Schuss aus der Waffe ihres Vaters ändert das Leben der blutjungen, steinreichen Margarete Boll schlagartig.

Isoliert von ihrer Umwelt, einsam und gefangen in einem goldenen Käfig, versteckt sie ihre seit dem Unfall grässlich entstellte Erscheinung hinter einer starren Maske und sehnt sich nach Liebe. Nur ein 36 Jahre älterer Mann vermag es, sie aus ihrer Isolation zu befreien. Er wendet als Erster den Blick nicht ab. Schleichend beginnen die Grenzen zwischen Moral, Hingabe, Perversion, Hass und Wahnsinn zu verrinnen, bis Margarete erkennt, dass gerade ihr größter Makel größte Macht bedeutet.