Rezension

Eine unglaubliche Gefühlskälte verbreitet sich ...

Das Gesicht der Anderen - Fabian Eder

Das Gesicht der Anderen
von Fabian Eder

Nach der vielversprechenden, erschütternden und auch sehr einfühlsamen Leseprobe hatte ich mich sehr auf das Buch gefreut. Umso enttäuschter lässt es mich zurück, als ich es zu Ende gelesen habe. Der Schreibstil lag mir leider gar nicht. Das Buch kommt mit einer Kälte daher, die nicht eine einzige Person im ganzen Buch sympathisch erscheinen lässt. Selbst Anna, die Haushälterin, die dem Haushalt viele Jahre treu gedient hat, wirkt nicht warm und freundlich, obwohl sie doch sehr um die junge Margarete besorgt ist. Was muss das für eine gefühlsarme Familie gewesen sein, die, wie es scheint, nur von Geld und Macht angetrieben wurde. Nach tragischen Ereignissen bleibt nur noch die entstellte Margarete übrig. Sie erlebt herbe Rückschläge und reißt schließlich die Führung der Firma an sich. Für mich scheint das für ein Mädchen von gerade mal 21 Jahren etwas an den Haaren herbeigezogen. Das furchtbar blutige Ende des Buchs gab mir dann irgendwie den Rest. Sehr schade, thematisch war es durchaus interessant, da hätte der Autor mehr daraus machen können.