Rezension

Tiefgründiger als erwartet, weniger Fantasy als erhofft

Wie Eulen in der Nacht - Maggie Stiefvater

Wie Eulen in der Nacht
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 3 Sternen

Maggie Stiefvater habe ich durch die Raven Boy's Reihe, Rot wie das Meer und die Nach dem Sommer Trilogie kennen und lieben gelernt. Wem es genauso geht und hofft, mit Wie Eulen in der Nacht ein vom Stil her ähnliches Buch zu lesen, der Wird enttäuscht werden. Das soll aber nicht heißen, dass dieses Buch grundsätzlich schlecht ist.

 

In der Wüste von Colorado lebt die Familie Soria, Ziel vieler Pilger, die auf ihr persönliches Wunder hoffen. Daniel Soria ist der Heilige der Familie, welcher eben diese Wunder wirkt. Die wichtigste Regel dabei lautet: Die Pilger müssen ihr Wunder aus eigener Kraft vollbringen, keiner der Familie Soria darf sich einmischen.

 

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist schön anzusehen und die Einzelnen Details passen zum Inhalt. Ein besonderes Highlight ist der Rote Rand der Seiten zwischen den Buchdeckeln.

Der Schreibstil von Maggie Stiefvater ist grundsätzlich flüssig und gut lesbar. Allerdings würde ich ihn in Wie Eulen in der Nacht durchaus als eher poetisch beschreiben, wodurch dieses Buch nicht als leichte Lektüre nebenbei geeignet ist.

Die Geschichte ist tiefgründig, was auch durch die authentischen Figuren unterstützt wird. Durch Perspektivwechsel bekommt man einen guten Einblick in die Gefühlswelt der einzelnen Charaktere. Wenn man bereit ist sich auf die Geschichte einzulassen fordert die Autorin den Leser dazu auf, eigene Traditionen, Einstellungen und Ängste zu hinterfragen. Sich gegen festgefahrene Gruppendynamiken zu stellen und eigene, innovative Wege zu finden. Das kann sehr interessant sein, ist insgesamt allerdings leider auch ziemlich langatmig. Mit 300 Seiten ist das Buch zwar nicht sehr lang, leider dauert es aber zu lange, bis das Thema angeschnitten wird, worum es - zumindest ist das mein Gefühl - ursprünglich gehen sollte. Es wirkt so, als habe die Autorin ein 750 Seiten Buch schreiben wollen und zu spät festgestellt, wie viel sie bereits geschrieben hat. Dadurch ist leider auch nie ein richtiger Spannungsbogen entstanden. Es war interessant zu lesen, aber nie wirklich spannend.

Leider ist mir auch der Fantasy Aspekt zu wenig gewesen. Es wirkte eher wie eine Psychologie Geschichte mit übernatürlichen Metaphern.

 

Insgesamt würde ich sagen tut es nicht weh Wie Eulen in der Nacht zu lesen, es ist aber auch kein muss. Man darf kein reines Fantasy Buch erwarten und sollte sich zum lesen Zeit nehmen, um die Sprache verstehen und genießen zu können.