Rezension

Tolle Romanidee, die leider ziemlich schwächelt

Mayfair House -

Mayfair House
von Alex Hay

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine Familientragödie der anderen Art.

Miss de Vries plant einen großen Ball. Leider ist der Zeitpunkt etwas unschicklich, denn erst vor kurzem ist ihr Vater gestorben. Doch womöglich muss deshalb schnell ein Ehemann her.

Mrs. King, soeben entlassene Haushälterin plant mit sechs weiteren Getreuen den Raub des Jahrhunderts. Während des großen Balls soll das Inventar des kompletten Hauses ausgeräumt werden.

Während beide Seiten ihre Pläne schmieden und umsetzen, kommen immer mehr sehr gut gehütete Familien- und andere Geheimnisse ans Tageslicht. Und manche Personen sind nicht diejenigen, die sie vorgeben.

 

Die Idee dieses Romans verspricht spannend zu werden, ist es aber leider nicht. Der Erzählstil ist zwar gut und flüssig, gar teils humorvoll, zu lesen, aber die Protagonisten bleiben seltsam fern und mir fremd. Handlungsstränge werden an-, aber nicht auserzählt. Spannungsreiche Situationen fallen wie ein Souffle zusammen. Die ganze Geschichte ist nicht rund.

Auch die Beziehungen zwischen den Beteiligten bleiben seltsam starr, auch wenn sich im Laufe der Geschichte bislang unbekannte, verwandtschaftliche Beziehungen auftun. Personen treten auf und verschwinden ohne Bezug wieder. Gut herausgearbeitet sind die damaligen Verhältnisse Herrschaften oben – Bedienstete unten.

Zu viele „ Warums“ bleiben unbeantwortet, zu viele Verbindungen ungeklärt. Zu viel Gerenne im Haus und im Romangeschehen.