Rezension

Toller Auftakt mit leichten Schwächen

Seductio - Regina Meißner

Seductio
von Regina Meißner

Toller Auftakt mit leichten Schwächen, aber viel Potential nach oben ... Es geht um Flucht, Angst, Schatten, Seelen, Geheimnisse, Liebe und einen Schlüssel zu einer anderen Welt ... aber lest selber ;)

Die Geschichte fängt schon spannend mit der Flucht gemeinsam mit ihrer Tante Grace in die nächste Stadt nach Des Moines an. Kurz nach diesem erneuten Umzug in ein neues Leben, gerät sie in eine gefährliche Situation, in der sie beinah den sogenannten Decessaren oder auch Schatten genannt in die Hände fällt. Glücklicherweise kann sie von einem Fremden gerettet werden. Der Fremde heißt Kil und wie sich herausstellt, wurde er zum Schutz für sie von ihrer Tante Grace beauftragt und hat direkt auch schon ein paar ihrer Sachen im Auto, so dass eine erneute Flucht angetreten werden kann. Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser immer mehr über das bisherige Leben von Ivory und vor allem die Hintergründe ihrer permanenten Ortswechsel und die Angst vor den Schatten.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr gut zu lesen. Als Leser fiel es mir leicht in die Geschichte einzutauchen. Es sind spannende, geheimnisvolle, romantische und auch lustige Momente vorhanden. Der Spannungsbogen wird aufrecht erhalten und man kann nicht anders als weiter zu lesen, um zu erfahren, was als nächstes passiert.
Die Protagonisten und Umgebungen sind liebevoll beschrieben. Die Autorin bleibt aber auf dem Punkt und ist in der Lage sich nicht an ausschweifenden Details aufzuhalten, so dass einem nie langweilig wird.
Die Hauptprotagonistin Ivory hat mir ganz gut gefallen, obwohl ich ihre Handlung manchmal nicht ganz nachvollziehen konnte. Durch ihre langjährige Erfahrung mit dem Fliehen in andere Städte und Umgebungen, kam sie mir im Laufe der Geschichte oft sehr unorganisiert und planlos vor, dann auf einmal zeigt sie die Stärke und Abgeklärtheit, die ich vorher vermisste. Das sie nicht jedem gleich vertraut, machte sie mir sehr sympathisch. Und dann gibt es da noch Kil ... Detektiv, Beschützer, Buchliebhaber, Philosoph, Naturliebhaber etc. Er ist ein Geheimnis für sich, gibt kaum etwas von sich preis. Kil ist auf der einen Seite liebevoll und fürsorglich, auf der anderen Seite aggressiv und launisch. Wer oder Was ist Kil? Was für ein Spiel spielt er mit Ivory? Das sind nur ein paar Fragen, die ich hoffe, im nächsten Band beantwortet zu bekommen.

Fazit:
Die Autorin weiß, wie man einen Spannungsbogen aufrecht erhält. Ihr wunderschöner Schreibstil verzaubert den Leser und hat die Gabe, durch ihre liebevollen Beschreibungen die Charaktere und Landschaften für den Leser lebendig erscheinen zu lassen. Ich habe geschmunzelt und mit gefiebert, leider fehlte mir an manchen Stellen mehr das Gefühlvolle und das Ende ging mir etwas zu schnell vonstatten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und freue mich schon auf die Fortsetzung.